FC Bayern München:Noch reicher mit Audi

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Ein Deal mit dem Automobilkonzern Audi soll dem Bundesliga-Krösus Medienberichten zufolge 100 Millionen Euro in die Kassen spülen.

Knapp acht Jahre nach dem Einstieg von Adidas wird beim FC Bayern München über einen möglichen weiteren Millionen-Deal des deutschen Fußball-Rekordmeisters mit einem strategischen Partner spekuliert. Nach Medienberichten soll der Automobilkonzern Audi daran interessiert sein, ebenso wie der langjährige Ausrüster einen Anteil von zehn Prozent an der FC Bayern AG zu erwerben. "Wir können sagen, dass wir uns Gedanken machen, wie wir den FC Bayern wirtschaftlich noch mehr in die Champions League bringen können", sagte Manager Uli Hoeneß. "Ich möchte hier keine Namen nennen. Wir sind in guten Gesprächen mit der einen oder anderen Firma, nicht nur was die Beteiligung anbelangt." Mit der Telekom sei man bei der Verlängerung des bis 2010 laufenden Sponsorenvertrags sehr weit.

In vier bis sechs Wochen werde man Konkreteres sagen können, sagte Hoeneß am Samstag nach dem 2:1 Derby-Erfolg in der Bundesliga gegen den 1. FC Nürnberg. "Die einen gehen in die Kreditabteilung, die anderen sind findiger in der Idee, vor allen Dingen das Stadion demnächst schuldenfrei zu machen", sagte der Manager. "Das könnte ein guter Herbst für den FC Bayern werden."

Gerüchte über den Einstieg eines weiteren Partners gibt es seit geraumer Zeit. Das Fachmagazin "Sponsors" hatte nun von dem angeblichen Audi-Interesse berichtet. Das Unternehmen aus Ingolstadt ist seit Sommer 2002 Bayern-Sponsor, und stellt den Stars wie Franck Ribéry Autos zur Verfügung. Laut Bild-Zeitung (Samstag) könnte der Deal 100 Millionen Euro in die Kassen des Bundesliga-Krösus spülen und soll angeblich bei der Jahreshauptversammlung des Rekordmeisters im November offiziell verkündet werden.

Im Zuge des über 300 Millionen teuren Baus der Allianz Arena hatte der FC Bayern seinen Fußball-Bereich vor sieben Jahren in eine Kapitalgesellschaft umgewandelt und zehn Prozent seiner Anteile für 77 Millionen Euro an Adidas verkauft. "Ein Wahnsinnspreis", hatte Bayern-Manager Uli Hoeneß anlässlich der Ankündigung des Einstiegs im September 2001 frohlockt. "So ein Stadion kostet Geld. Das braucht eine gewaltige finanzielle Substanz, die wir nicht haben", begründete Vereinspräsident Franz Beckenbauer seinerzeit den Adidas-Einstieg und die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft, die im Februar 2002 auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung beschlossen worden war. Maximal 49 Prozent der Anteile kann der Verein veräußern.

Nachdem der Zweitligist TSV 1860 München nur noch Mieter in der Allianz Arena ist, muss der FC Bayern die immensen Stadion-Kosten alleine stemmen. Ein Verkauf weiterer Anteile könnte diese Last vermindern und dem Verein mehr finanziellen Spielraum im sportlichen Bereich verschaffen. Der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge hatte noch im vergangenen Monat erklärt, dass man "grundsätzlich" keinen weiteren Partner suche. "Wir würden uns mit diesem Thema nur dann auseinandersetzen, wenn so ein Partner perfekt zu dem FC Bayern passen würde wie Adidas. Also kein Scheich aus Dubai, kein Russe aus Moskau", erläuterte Rummenigge im August.

Audi-Sprecherin Iris Altig sprach von Spekulationen und verwies auf die bereits bestehende "enge Partnerschaft" des Ingolstädter Unternehmens mit dem FC Bayern München. Es gebe aber "auch immer wieder Überlegungen, wie diese neu belebt werden kann". Dem Aufsichtsrat des FC Bayern gehört auch der Vorstandsvorsitzende der Volkswagen AG, Martin Winterkorn, an. Audi gehört zum VW-Konzern.

© sueddeutsche.de/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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