FC Bayern München:Luca Toni will heim

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Weiter Unruhe beim FC Bayern: Das Verhältnis des Stürmers zu Trainer van Gaal "ist so gut wie am Ende". Manager Hoeneß beklagt indessen: Der öffentliche Druck "ist kaum zu ertragen".

Luca Toni vom Fußball-Rekordmeister FC Bayern München gibt im Konflikt mit seinem Trainer Louis van Gaal keine Ruhe. "Seit vier Monaten habe ich Probleme mit ihm. Alles hat seine Grenzen. Unser Verhältnis ist so gut wie am Ende", sagte der 32-Jährige dem italienischen Fernsehsender RAI 3. Seit Wochen stimmt es zwischen Toni und van Gaal nicht, weil sich der Italiener vom Niederländer nicht genügend gewürdigt fühlt.

Die Pistole im Anschlag: Luca Toni bei der Eröffnung des Münchner Sechs-Tage-Rennens am 12. November. (Foto: Foto: ddp)

"Ich würde gerne nach Italien zurückkehren, um die Tore zu schießen, die mich in die Nationalmannschaft zurückbringen. Von den derzeit aktiven Stürmern bin ich immer noch derjenige, der die meisten Tore in der Nationalelf geschossen hat", zitierte die Sportzeitung Gazzetta dello Sport den italienischen Stürmer am Dienstag. Seit Monaten wird über einen Transfer Tonis in der Winterpause spekuliert, zumal der Italiener unter van Gaal seinen Stammplatz verloren hat.

Aus Enttäuschung über seine Auswechslung zur Halbzeitpause hatte Toni im Bundesligaspiel gegen Schalke 04 (1:1) vorzeitig das Stadion verlassen und war von den Bayern mit einer Geldstrafe belegt worden. In der Punktrunde kam der anfänglich verletzte Stürmer in dieser Saison überhaupt erst viermal zum Einsatz. Am vergangenen Sonntag im Spitzenspiel gegen Bayer Leverkusen (1:1) war Toni von Coach van Gaal gar nicht in den Kader berufen worden - laut Verein fehlte er wegen einer Leistenzerrung.

Unterdessen beteuerte Manager Uli Hoeneß im Bayerischen Fernsehen: "Wir haben das Thema einer Entlassung van Gaals intern nicht diskutiert. Wir haben mit dem Trainer gemeinsam die Situation analysiert. Wir haben ihm unsere volle Unterstützung zugesichert und werden gemeinsam in aller Ruhe versuchen, die Probleme zu lösen", sagte Hoeneß in der Sendung Blickpunkt Sport. Die Macher im Klub hätten beschlossen, "eine Politik der ruhigen Hand" zu fahren.

Dagegen beklagte der etwas kraftlos wirkende Manager den medialen Trubel: "Der Druck, der von den Medien auf Verein, Spieler und Trainer aufgebaut wird, ist teilweise nicht zu ertragen." Und er gab zu: "Heute war wieder so ein Tag."

Einen Hinweis darauf, wie lange die Geduld der Bosse vorhalten könnte, gab jedoch Präsident Franz Beckenbauer. "Sollte man in der Champions League ausscheiden, wird man bis zur Winterpause gehen und dann analysieren wie es weitergeht. Und dann wird man eine Lösung finden", sagte er bei Sky.

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