Chaos-Kick Düsseldorf - Berlin:Schiedsrichter Stark beschuldigt Hertha-Spieler

Beleidigungen und ein Faustschlag: Fifa-Schiedsrichter Wolfgang Stark reagiert auf die Vorfälle beim chaotischen Relegationsspiel zwischen Düsseldorf und Berlin und erstattet Anzeige gegen die Hertha Profis Lewan Kobiaschwili, Christian Lell, Thomas Kraft und Andre Mijatovic.

Schiedsrichter Wolfgang Stark ist beim Skandalspiel von Düsseldorf nach eigenen Angaben ganz massiv von Spielern von Hertha BSC angegriffen worden und hat ein Hämatom am Hinterkopf erlitten.

Weil Fortuna-Anhänger schon vor dem Abpfiff den Rasen stürmten, musste Schiedsrichter Stark am Dienstagabend das Relegationsspiel für 21 Minuten unterbrechen. (Foto: dpa)

Dies sagte der Referee aus Ergolding am Freitag bei der Verhandlung vor dem Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) zum Relegationsrückspiel zwischen Fortuna Düsseldorf und Hertha BSC (2:2). Stark sprach von einer "Hetzjagd", vier bis fünf Berliner Profis hätten versucht, nach dem Schlusspfiff die Schiedsrichter-Kabine zu stürmen.

"Der Spieler Kobiaschwili hat mit ausgestrecktem Arm, mit der Faust in meine Richtung geschlagen. Ich duckte mich kurz ab und wurde am Hinterkopf getroffen", sagte der Unparteiische. Wenn er sich nicht an einem Geländer habe festhalten können, wäre er fünf bis sechs Meter die Treppe hinuntergestürzt. Er sei weiter attackiert worden. So habe ihn Christian Lell am Arm gepackt. Beleidigungen wie "Du feige Sau!" und "Du feiges Schwein!" seien gefallen.

Gegen Lewan Kobiaschwili, Christian Lell, Thomas Kraft und Andre Mijatovic hat der DFB-Kontrollausschuss Ermittlungen eingeleitet. Darüber wird bei dieser Sitzung aber nicht verhandelt, wie der Vorsitzende Richter Hans E. Lorenz erklärte. Mijatovic, so Stark, habe ihn als "Wichser" bezeichnet. "So bin ich noch nicht behandelt worden. Ich hatte Angst nach dem Spiel und ich war den Tränen nahe. So was habe ich in meiner Schiedsrichter-Laufbahn noch nicht erlebt", sagte der WM-Referee. Stark hatte die Partie am vergangenen Dienstag nach der 21-minütigen Unterbrechung erst nach dem Grünen Licht der Polizei fortgeführt, wie er aussagte. Er sei in keiner Weise unter Druck gesetzt worden, das Spiel fortzusetzen.

© Süddeutsche.de/dpa/dapd/odg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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