Bundesliga: Hamburger SV:Veh bereitet Abschied vor

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"Hier ist eine Stimmung, als hätten wir minus zehn Punkte": Armin Veh rechnet nicht damit, noch lange Trainer beim HSV zu sein.

Jörg Marwedel, Hamburg

Einige Mitarbeiter beim Hamburger SV haben bereits mit dem künftigen Sportchef Frank Arnesen gesprochen. Nicht nur Vorstandsboss Bernd Hoffmann und Aufsichtsratschef Ernst-Otto Rieckhoff, der die Verhandlungen mit dem noch bis zum 30. Juni beim FC Chelsea unter Vertrag stehenden Dänen führte.

Sorgenvoller Blick trotz 4:0-Führung: Armin Veh beim Spiel gegen Werder Bremen. (Foto: REUTERS)

Sondern auch sein Vorgänger Bastian Reinhardt, der mitteilte, er werde im Sommer den Vorstandsposten für den neuen Mann aufgeben, und er freue sich, unter dem erfahrenen Kollegen den Job "von der Pike auf" lernen zu können. Der wichtigste Mann im sportlichen Stab, Trainer Armin Veh, hat noch nicht mit Arnesen geredet. Und er wisse auch nicht, wann oder ob es ein Gespräch geben werde, sagte Veh.

Es ist nicht der einzige Hinweis darauf, dass der Schwabe ein kurzes, einjähriges Gastspiel in Hamburg geben wird wie die anderen sieben Fußballlehrer in Hoffmanns Amtszeit. Veh sagt, er habe sich schon entschlossen, und er werde sich in naher Zukunft äußern, denn er habe "keine Lust auf diese Rumeierei".

Schon im Dezember wollte er aufgeben, nachdem er merkte, dass der HSV-Vorstand wohl keine Perspektive mehr mit ihm sah, ließ sich dann aber vertrösten auf einen Termin Ende März, an dem die Zukunft besprochen werden sollte. Normalerweise, sagte Veh nun, "werden Trainerverträge im Winter verlängert".

Nun wird er eher selber die Reißleine ziehen, bevor es der HSV tut. Immer wieder entfleuchen ihm Sätze wie "Das ist ja ein Wahnsinn hier" oder "Hier ist eine Stimmung, als hätten wir minus zehn Punkte". Das war nach dem 0:1 im Derby gegen den FC St. Pauli, eine der bittersten Niederlagen in seiner Trainerkarriere.

Die Verpflichtung von Arnesen nennt er immerhin "eine gute Personalie, die aus meiner Sicht auch notwendig ist". Zuletzt hatte der HSV nicht voll handlungsfähig gewirkt. Nun kann der Klub die Zukunft planen, und offenbar muss oder will er sie ohne Veh planen.

Da Veh jemand ist, der seine Gedanken selten verbirgt, ist auch dieser Satz einer, der den Abschied vorwegnimmt: "Wenn wir bei all den Dingen drumherum noch unter die ersten fünf kämen, wäre das richtig geil. Egal, ob ich dann noch hier bin."

© SZ vom 24.02.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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