Bundesliga: Elf des Spieltags:Die Schneemeister

Bayer "Vizekusen" übt sich in den bayerischen Disziplinen Sticheln und Stüppeln, Berlin freut sich über einen "Tor-Storch", und Louis van Gaal hat in München neue Lieblinge.

Die Elf des Spieltags

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Eigentlich ist Toni Kroos ein Angestellter des FC Bayern - das Trikot der Münchner trägt er deshalb nicht, weil er unter dem damaligen Trainer Jürgen Klinsmann kaum zum Einsatz kam und sich zu Bayer Leverkusen ausleihen ließ. Nun spielte Kroos eine formidable Hinrunde, schoss beim 3:2 gegen Gladbach zwei Tore und führte Leverkusen zur Herbstmeisterschaft - und schon sprechen die Münchner Verantwortlichen davon, Kroos baldmöglichst zurückhaben zu wollen. Freilich ist das auch ein plumper Versuch des FC Bayern, ein wenig Unruhe beim Tabellenführer zu stiften. Doch ist da jemand Trainer, der sich mit Frotzeleien im Titelkampf bestens auskennt.Texte: Jürgen SchmiederFoto: AP

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Jupp Heynckes ist nicht nur der Hans-Joachim Kuhlenkampf unter den Bundesliga-Trainern - fast jeden Kollegen nimmt er väterlich in den Arm -, sondern auch bestens geschult in der Kunst, jede Stichelei von Konkurrenten sofort zu kontern. "Gegen wen haben sie denn gewonnen", sagte Heynckes über den FC Bayern. "Gegen Berlin, gegen Bochum und gegen eine Juve, die nicht nur alte Dame genannt wird, sondern auch so gespielt hat." Seinen Spitznamen "Osram", den er einst wegen der Heynckes'scher Gesichtsfarbe verliehen bekam, ist er jedenfalls los - er arbeitet derzeit daran, dass auch sein Verein den Spitznamen loswird. Der lautet derzeit noch "Vizekusen".Foto: AP

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Auch Mario Gomez ist seinen Spitznamen losgeworden - nein, nicht den des "Außerirdischen", wie er noch zu Stuttgarter Zeiten genannt wurde. In den vergangenen Monaten war Gomez bekannt als "vom Trainer nicht gewollter 30-Millionen-Zukauf". Nun hat Gomez in 26 Pflichtspielen für den FC Bayern zwölf Tore erzielt und sieben vorbereitet. Klar, Gerd Müller schaffte in seinen ersten 26 Spielen für die Münchner 33 Tore (und keine einzige Vorlage), aber Gomez will ja auch nicht "Bomber" genannt werden. "Louis' Liebling" würde ihm bestimmt genügen.Foto: dpa

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"Louis' Liebling", das wird Luca Toni sicher nicht mehr. Der Italiener würde gerne zurück in die Heimat, wegen der Mama, den Vespas und natürlich wegen der Aussicht auf die WM 2010. Toni verkündet beinahe täglich das Interesse von Vereinen wie Chelsea, Barcelona - und natürlich von sämtlichen Klubs der Serie A. Nun sagt Uli Hoeneß: "Wir haben nach wie vor noch kein konkretes Angebot, obwohl wir bereit sind, ihn ablösefrei auszuleihen oder zu verkaufen." Sieht so aus, als hätte die Heimat nicht so viel Sehnsucht nach Luca Toni wie Luca Toni nach der Heimat. Apropos Heimat ...Foto: AP

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Bei Hertha BSC Berlin gibt es einen Spieler, den die Boulevard-Presse "Tor-Storch" getauft hat. Mit bürgerlichem Namen heißt der Mann Adrian Ramos (2. von links) und hat in den vergangenen fünf Partien fünf Tore erzielt - und das bei Temperaturen, die der Kolumbianer bislang nicht kannte. Ramos sah am vergangenen Wochenende zum ersten Mal in seinem Leben Schnee. "Ich komme aus einem Land, in dem es sehr heiß ist. Hier ist es kalt." Hertha BSC Berlin ist trotzdem Letzter, weshalb sich Kapitän Arne Friedrich (3.v.l.) nun selbst den Spitznamen "Optimist" gab: "Wenn wir zum Auftakt zweimal gewinnen, stehen die Chancen auf den Klassenerhalt bei 50:50."Foto: AP

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Ein Optimist ist auch der Bochumer Christian Fuchs. Er ist auf diesem Bild nicht zu sehen - was nicht so schlimm ist, weil der von ihm getretene Freistoß an Schönheit kaum zu überbieten ist. Nach drei Freistoßtoren in drei Spielen hat Fuchs für die Rückrunde neue Pläne: "Mein Saisonziel ist es, eine Ecke direkt zu verwandeln. Zum Eckenschießen bin ich aber noch nicht eingeteilt." Das ist als klare Ansage an Trainer Heiko Herrlich zu werten.Foto: AP

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Einen Spitznamen hatte Lucas Barrios nicht, als er von Colo Colo zu Borussia Dortmund wechselte. Es war vielmehr ein Prädikat ohne größeren Wert, weil er sich zwar "Welttorjäger" nennen durfte, aber nicht wenige behaupteten, seine 37 Treffer für den chilenischen Meister seien vergleichbar mit 37 Treffern für einen deutschen Regionalligisten. Sein erstes Pflichtspieltor für Dortmund schoss Barrios dann auch gegen den Regionalligisten SpVgg Weiden - es folgten in 17 Bundesliga-Partien noch neun Treffer, darunter jenes am Samstag, das den Dortmundern eine fröhliche Feier anlässlich des 100-jährigen Jubiläums bescherte.Foto: AP

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Wie soll man einen lustigen und prägenden Spitznamen bekommen, wenn man der zweite Torhüter hinter Jens Lehmann ist? Ein Vorschlag wäre "der skandalfreie und unbesiegbare Sven" für Stuttgarts Torwart Sven Ulreich: Beide Partien, die Ulreich von Beginn an bestritt, konnte der VfB Stuttgart gewinnen - und der Ersatzmann von "Mad Jens" stieg niemandem auf die Füße, er klaute keinem Fan die Brille und pinkelte auch nicht hinter der Bande.Foto: AP

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Jan Schlaudraff trägt nicht den Spitznamen "die wilde 13" - was vor allem daran liegt, dass er Jan Schlaudraff ist und nicht Thomas Brdaric. Deshalb dürfte sich Schlaudraff auch nicht gefreut haben über die Ereignisse am Samstag. Da erzielte er zwei Tore, sein Verein Hannover 96 verlor dennoch. Wäre er Brdaric - wie Schlaudraff einst Stürmer in Hannover -, dann wäre er vielleicht glücklicher. Brdaric sagte einmal in einem Interview: "Als Stürmer hast du so eine Geilheit, das Tor zu schießen. Deshalb ist mir ein 4:4 mit vier Toren wichtiger als ein Sieg der Mannschaft."Foto: Getty

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Der Bremer Torhüter Tim Wiese hat keinen Spitznamen, der landesweit bekannt wäre - zumindest bei Spielen gegen den Hamburger SV könnte er sich den von Jens Lehmann leihen und sich "Mad Tim" nennen. Beim Spiel am Sonntag stürmte er zunächst wild aus seinem Tor und ermöglichte so dem Hamburger Marcell Jansen das 2:0. Später kratzte er einen Kopfball mittels einer Zirkusnummer von der Linie (Bild). Die Hamburger Fans indes würden Wiese am liebsten den Beinamen "Daheimbleiber" geben - während des gesamten Spiels sangen sie: "Ohne Wiese fahr'n wir zur WM."Foto: Getty

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Lukas Podolski gehört auch zu den Menschen, die sich mit dem Beinamen "Optimist" schmücken dürfen. Anders ist seine Hoffnung auf einen Transfer zum FC Barcelona kaum zu erklären. "Natürlich ist das ein Traum, mal in Barcelona zu spielen", sagte er im Interview mit der Bild am Sonntag. In diesem Interview sagte er zum 1. FC Köln: "Ich habe hier für vier Jahre unterschrieben. Und so lange bleibe ich auch hier. Da kann passieren, was will. Ich habe einen Plan mit dem FC." Sollte dieser Plan beinhalten, möglichst lange kein Tor zu erzielen, dann ist Podolski auf einem sehr guten Weg.Foto: Getty

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