Bayern-Sieg gegen Leverkusen:Ungefährdet nach der Horror-Woche

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Torschütze zum Münchner 1:0 - der Kroate Mario Mandzukic. (Foto: dpa)

Nach der Verurteilung von Uli Hoeneß gelingt FC Bayern auch gegen Leverkusen ein konzentrierter 2:1-Sieg. Mario Mandzukic und Bastian Schweinsteiger machen früh alles klar, der Anschlusstreffer fällt zu spät. Die Meisterfeierlichkeiten der Münchner rücken immer näher.

Es war kein alltägliches Fußballspiel für die Angestellten des FC Bayern, nicht nach diesen aufwühlenden Tagen. Uli Hoeneß, der Klub-Patron, wurde zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Manch einer mutmaßte sogar, die Bayern würden an diesem Wochenende womöglich nicht ganz so konzentriert, nicht ganz so gnadenlos zu Werke gehen, weil sie in Gedanken irgendwie doch bei Hoeneß sind.

All jenen muss gesagt werden: Mitnichten. Die Bayern gehen auch ohne ihren omnipräsenten Präsidenten ihren Weg. Der Tabellenführer besiegte am Samstagabend im Topspiel Bayer Leverkusen mit 2:1 (1:0) und könnte nach dem 50. Spiel in Serie ohne Niederlage im günstigsten Fall sogar schon am kommenden Samstag in Mainz seinen 24. Meistertitel feiern.

"Es wäre super, wenn es in Mainz schon klappen würde. Wir sind schon ein paar Mal in Mainz Meister geworden. Das war immer lustig, weil die dann mitgefeiert haben. Aber eigentlich ist es egal", sagte Bastian Schweinsteiger, der nach dem Führungstreffer von Mario Mandzukic (44. Minute) mit einem Freistoßtor für die Vorentscheidung vor 71 000 Zuschauern in der ausverkauften Münchner Arena sorgte.

FC Bayern in der Einzelkritik
:Robben versorgt die Arena mit Strom

Der Flügelspieler erzeugt genügend Energie fürs ganze Stadion, Jérôme Boateng studiert seine Schwimmbad-Performance und Daniel Van Buyten läuft robust wie ein PC aus den Achtzigern. Die Bayern beim 2:1 gegen Leverkusen in der Einzelkritik.

Aus dem Stadion von Saskia Aleythe

Die Bayern bauten mit dem 17. Sieg nacheinander ihren Vorsprung auf Borussia Dortmund auf 23 Punkte aus. "Wir wollen auch in Mainz gewinnen und unsere Serie weiter ausbauen, damit wir im Rhythmus bleiben", ergänzte Thomas Müller. "Wichtig ist nicht, wann wir Meister werden, wichtig ist, dass die Spieler die Spannung halten", sagte Coach Pep Guardiola mit Blick auf die kommenden Aufgaben. Für die Gäste war Stefan Kießling in der Nachspielzeit erfolgreich.

Son vergibt die Großchance

Die Leverkusener hatten zumindest in der Anfangsphase die Chance für eine weitere Überraschung. Doch nach einem perfekten Zuspiel von Stefan Kießling zielte der Südkoreaner Heung-Min Son aus sieben Metern freistehend links am Tor vorbei (11.). Auch die zweite Torchance hatten die Gäste: Kapitän Simon Rolfes zwang Nationaltorhüter Manuel Neuer mit einem fulminanten Distanzschuss zu einer Parade (39.).

Die Bayern taten sich lange eher schwer. Die neu formierte Startelf ließ Inspiration vermissen. Von der Bank schaute viel Prominenz zu: Ribéry, Lahm, Thiago, Martínez, Alaba und Shaqiri waren Reserve, Dante und Pizarro zählten nicht einmal zum Kader. Nach einem Warnschuss von Thomas Müller in der 39. Minute schlugen die Bayern dann aber mit meisterlicher Effektivität zu: Nach einer Flanke von Schweinsteiger kochte Mandzukic Bayer-Verteidiger Philipp Wollscheid im Kopfballduell ab - es war der 17. Saisontreffer des Kroaten.

Das Glanzstück lieferte kurz nach der Pause Schweinsteiger, der drei Monate vor dem ersten Spiel der deutschen Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft in Brasilien immer besser in Schwung kommt: Der 29-Jährige zirkelte einen Freistoß aus 17 Metern unhaltbar für Bayer-Schlussmann Bernd Leno links oben ins Tor. Leverkusen beschränkte sich fortan auf Schadensbegrenzung.

Und die Bayern? Der eingewechselte Ribéry brachte neuen Schwung in die nun völlig einseitige Partie. Toni Kroos prüfte Leno (71.), ansonsten war ein wenig Schaulaufen auf dem Weg zum nächsten Titelgewinn angesagt.

© Süddeutsche.de/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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