Bayern-Präsident Uli Hoeneß:"Festgeldkonto noch prall gefüllt"

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Trotz des 40-Millionen-Transfers Javi Martínez habe der FC Bayern nach Präsident Hoeneß noch genug Geld, Unterhaching übernimmt die Tabellenführung in der 3. Liga, FC Chelsea bleibt nach spätem Siegtreffer in der Premier League vorne. Radsport-Weltverband wehrt sich gegen Vertuschungsvorwürfe im Dopingfall Lance Armstrong.

in Kürze

Uli Hoeneß wird 60
:Ein Leben für den FC Bayern

Drei Jahrzehnte lang leitete Uli Hoeneß die Geschäfte beim FC Bayern München, dann wechselte er ins Präsidentenamt. Jetzt wird die selbsternannte "Abteilung Attacke" 60 Jahre alt - und ist immer noch kein bisschen leise. Eine Hommage in Bildern.

Fußball in Italien: Juventus Turin ist auch im 43. Liga-Spiel in Folge ungeschlagen geblieben. Die "Alte Dame" gewann am vierten Spieltag ihr Heimspiel gegen Chievo Verona mit 2:0 (0:0) und jagt damit weiter den unglaublichen Rekord des AC Mailand, der zwischen 1991 und 1993 58-mal in Serie den Platz nicht als Verlierer verließ. Stürmer Fabio Quagliarella (63., 68.) erzielte beide Treffer für die Turiner, die mit der perfekten Ausbeute von 12 Punkten an der Tabellenspitze liegen. Im zweiten Spiel des Abends rettete der FC Parma in letzter Minute einen Punkt. Jaime Valdes traf per Elfmeter zum 1:1 (0:1) gegen den AC Florenz. Facundo Roncaglia (20.) hatte die Fiorentina, bei der Ex-Bayern-Spieler Luca Toni nur eingewechselt wurde, in Führung gebracht. Am Sonntag trifft unter anderem Juve-Verfolger Lazio Rom mit dem deutschen Nationalspieler Miroslav Klose auf den FC Genua.

FC Bayern, Festgeldkonto: Bayern Münchens Präsident Uli Hoeneß sieht die finanzielle Handlungsfähigkeit des deutschen Fußball-Rekordmeisters trotz des 40-Millionen-Euro-Transfers des Spaniers Javi Martinez (Athletic Bilbao) als nicht eingeschränkt an. Das Festgeldkonto sei noch prall gefüllt. "Da ist noch eine ganze Menge drauf. Wir haben einen Teil abgehoben, aber es ist noch genug drauf", sagte Hoeneß bei Sky.

Dass Bayern-Cheftrainer Jupp Heynckes angesichts der häufigen englischen Wochen eifrig rotiert, ist für den Ex-Manager ganz normal: "An dem Tag, an dem wir die alle Journalisten zufrieden stellen, da gebe ich mal eine Runde Champagner aus. Letztes Jahr hat es geheißen, die Bank ist nicht gut genug und es sind nicht genug Möglichkeiten da. Jetzt haben wir die Möglichkeiten und es heißt von Anfang an: Vielleicht gibt es Ärger. Ich glaube, das ist ein Luxusproblem."

Fußball in Frankreich: Der schwedische Fußball-Nationalspieler Zlatan Ibrahimovic legte mit zwei Treffern den Grundstein zum 4:0 (2:0) Sieg von Paris St. Germain beim SC Bastia, womit PSG Tabellenführer Olympique Marseille in der Ligue 1 weiter in Sichtweite behält. Der skandinavische Torjäger erzielte seine Saisontreffer Nummer sechs und sieben (40. und 90.) für den Champions-League-Teilnehmer, der sich mit nunmehr 12 Punkten aus sechs Spielen zumindest vorübergehend auf Platz drei verbesserte. Jeremy Menez (6.) hatte die Pariser in Führung geschossen, Blaise Matuidi (72.) zum zwischenzeitlichen 3:0 getroffen.

Fußball in England: Der FC Chelsea hat seine Tabellenführung in der englischen Premier League erfolgreich verteidigt. Der Champions-League-Sieger gewann am 5. Spieltag im heimischen Stadion gegen Stoke City mit 1:0 (0:0). Die Londoner führen mit drei Punkten Vorsprung vor dem FC Everton, der sich durch einen 3:0 (2:0)-Erfolg bei Swansea City zumindest vorübergehend auf den zweiten Platz schob. Dritter ist West Bromwich Albion, das mit 1:0 (0:0) gegen das Tabellenschlusslicht FC Reading gewann. Vierter vor den Spielen am Sonntag ist der FC Fulham nach dem 2:1 (1:0) bei Wigan Athletic.

An der Stamford Bridge erlöste Ashley Cole die Chelsea-Fans mit seinem Treffer in der 85. Minute. Bei der ersten Saisonniederlage von Stoke stand der ehemalige Nationalspieler Robert Huth die gesamte Spielzeit auf dem Platz. Bereits am Samstagmittag hatte Everton durch Victor Anichebe (22.), Kevin Mirallas (43.) und Marouane Fellaini (82.) vorgelegt. Aufseiten von Fulham mit dem durchspielenden Ex-Kölner Sascha Riether waren Hugo Rodallega (31.) und Damien Duff (68.) erfolgreich.

3. Liga: Die SpVgg Unterhaching ist neuer Spitzenreiter der 3. Fußball-Liga. Nach einem knappen 4:3 (2:0)-Erfolg gegen Schlusslicht Borussia Dortmund II übernahmen die Oberbayern am Samstag die Tabellenführung von Arminia Bielefeld. Die Ostwestfalen unterlagen Preußen Münster im Derby mit 0:4 (0:1) und rutschten auf den dritten Rang ab. Münster ist nach dem Kantersieg Zweiter. Die Münsteraner blieben mit dem Sieg zum siebten Mal in Serie ungeschlagen. Für Bielefeld wiederum war es die zweite Niederlage der Saison - bereits gegen Spitzenreiter Unterhaching hatten die Ostwestfalen verloren.

Die Bilanz der vier neuen Trainer Mark Fascher (Hansa Rostock), Rene van Eck (Aachen), Jürgen Seeberger (Darmstadt), Alois Schwartz (Erfurt) bleibt auch im zweiten Spiel durchwachsen. Nach einem Remis im letzten Spiel holte Jürgen Seeberger mit dem SV Darmstadt beim 3:1 (1:0)-Heimsieg gegen VfB Stuttgart II den ersten Sieg. Mark Fascher gewann mit Hansa Rostock 2:0 (2:0) gegen den Halleschen FC und feierte den zweiten Sieg als Chefcoach. Rot-Weiß Erfurt bleibt nach einem 1:1 (1:0)-Unentschieden gegen Kickers Offenbach unter Alois Schwartz ungeschlagen. Und Rene van Eck verlor auch sein zweites Spiel mit Alemannia Aachen, diesmal beim SV Babelsberg mit 0:1 (0:1). Der VfL Osnabrück ist nach einem 2:0 (0:0)-Erfolg beim Chemnitzer FC mit 19 Zählern Vierter. Der 1. FC Saarbrücken gewann nach einem frühen Doppelschlag mit 2:1 (2:1) bei den Stuttgarter Kickers. Das einzige Unentschieden des Spieltages gab es in Karlsruhe: Der KSC und Wacker Burghausen trennten sich 1:1 (1:0).

Rad-WM: Judith Arndt ist bei ihrem letzten internationalen Auftritt ohne Medaille geblieben. Die Zeitfahr-Weltmeisterin musste sich im Straßenrennen in Valkenburg über 128,8 Kilometer mit Rang acht zufriedengeben. Den Titel gewann am Samstag die überragende Olympiasiegerin Marianne Vos, die im Alleingang den ersten Gastgeber-Sieg der Rad-Titelkämpfe perfekt machte. Die Topfavoritin verwies die Australierin Rachel Neylan (+10 Sekunden) und Elisa Longo Borghini (Italien/+18) auf die Plätze.

Handball-Nationalmannschaft: Die deutschen Handballer haben das erste von zwei Test-Länderspielen gegen Serbien verloren. Die Mannschaft von Bundestrainer Martin Heuberger musste sich am Samstag in Schwerin dem EM-Zweiten mit 31:33 (15:16) geschlagen geben. Bester Werfer der Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB), die auf die beiden etatmäßigen Regisseure Martin Strobel und Michael Haaß sowie Torjäger Holger Glandorf verzichten musste, war vor 3580 Zuschauern Uwe Gensheimer (9/6). Für Serbien war Zarko Sesum (6) am treffsichersten.

Anschutz Entertainment Group steht zum Verkauf
:Ein Paket für 5,4 Milliarden Euro

Dagegen wirkt ein Scheich fast provinziell: Mehr als 100 Stadien und Hallen auf der ganzen Welt und mehr als 25 Profi-Sportklubs besitzt der Milliardär Philip Anschutz. All dies bietet er nun als Komplettpaket an. Was man sich für rund sieben Milliarden US-Dollar, also 5,4 Milliarden Euro, kaufen kann.

Fußball in Russland: Auch dank eines Tores von Ex-Nationalspieler Kevin Kuranyi hat sich Dynamo Moskau vom Tabellenende der russischen Meisterschaft gelöst. Im Heimspiel gegen Amkar Perm reichte es unter anderem durch das Kuranyi-Kopfballtor in der 78. Minute zum zwischenzeitlichen 2:1 zu einem schwer erkämpften 3:2 (1:1). Kuranyi hatte auch die Vorarbeit zum Dynamo-Ausgleichstor durch den österreichischen Nationalspieler Jakob Jantscher (30.) geleistet. Für das dritte Dynamo-Tor sorgte Alexander Kokorin (83.). Martin Jakubko (25.) hatte die Gäste, die Iwan Tscherentschikow durch Gelb-Rote Karte (37.) verloren, in Führung gebracht. Für den Endstand sorgte Michal Breznanik (90.).

Radsport, Dopingfall Armstrong: Eine Mittäterschaft des Radsport-Weltverbandes UCI bei möglichen Dopingvergehen des siebenmaligen Toursiegers Lance Armstrong hat Präsident Pat McQuaid scharf zurückgewiesen. "Die UCI hat niemals positive Dopingkontrollen vertuscht, auch nicht von Armstrong. Wir haben alle Doping-Labore kontaktiert und sind in Besitz der Listen von positiven Proben. Der Name Armstrong steht nicht darauf. Die UCI hat auch niemals Armstrong über bevorstehende Dopingkontrollen informiert", sagte McQuaid auf einer Pressekonferenz am Rande der Straßenrad-Weltmeisterschaften im niederländischen Valkenburg.

Laut McQuaid werde die UCI ihrer Verantwortung nachkommen und die Strafen der amerikanischen Anti-Doping-Agentur USADA übernehmen, es sei denn, die USADA liefere Gründe, anders zu entscheiden. Armstrong war jüngst von der USADA lebenslang gesperrt worden, außerdem wurden ihm sämtliche Ergebnisse seit dem 1. August 1998 aberkannt. Die UCI wartet auf die Unterlagen aus den Vereinigten Staaten.

Derzeit wartet die UCI jedoch noch auf die Unterlagen, in denen die USADA dem Texaner Armstrong Dopingvergehen nachweisen will. Die Dopingjäger sollen französischen Medienberichten zufolge sogar in Besitz positiver Proben von Armstrong sein. Mit einer Übergabe der vermeintlichen Beweise ist allerdings erst in einigen Wochen zu rechnen, danach hat die UCI 21 Tage Zeit, eine Entscheidung zu fällen.

Real-Trainer José Mourinho: Mourinho ist sich sicher, nach seiner Zeit beim spanischen Rekordmeister als Coach in den englischen Fußball zurückzukehren. "Ich kann den Gedanken nicht abstreiten: Nach Real Madrid kommt England", sagte der Portugiese am Samstag dem britischen TV-Sender Sky Sports. Der Trainer von Real Madrid gewann 2005 und 2006 den nationalen Meistertitel mit dem FC Chelsea. Ob er aber noch einmal zu den Blues oder zu einem anderen Verein wechselt, ließ er offen. "In England, jeden", antwortete der 49-Jährige auf die Frage, welchen Verein er trainieren wolle. "Ich bin ein Blauer, ein London-Blauer, aber ich bin professionell."

Mit Madrid läuft es nach der Meisterschaft in der Vorsaison bisher noch nicht rund. Aus den ersten vier Ligaspielen holten die Königlichen nur vier Punkte. Mourinho stritt am Samstag jedoch ab, dass es in der Mannschaft Unruhe gebe. "Es gibt keine Unstimmigkeiten in unserer Umkleidekabine", sagte er. Zudem rechtfertigte er, dass er beim Champions-League-Auftaktspiel am Dienstag gegen Manchester City (3:2) dem 19 Jahre alten französischen Innenverteidiger Raphael Varane den Vorzug vor Welt- und Europameister Sergio Ramos gegeben habe. Vor dem Spiel hätten sich alle erstaunt gezeigt, dass Varane spielt. "Aber nach dem Spiel, nachdem er eine brillante Leistung gezeigt hatte, spricht niemand mehr darüber", wetterte Mourinho.

Golf, Tiger Woods: Golfprofi Tiger Woods hat am zweiten Tag der Tour Championship seine Spitzenposition eingebüst. Nachdem der Amerikaner zum Auftakt beim Finale um den FedExCup auf dem Par 70 Kurs des East Lake Golf Club von Atlanta noch gemeinsam mit Justin Rose (England) in Führung lag, fiel er durch eine 73er Runde mit 139 Gesamtschlägen auf Platz zwölf zurück. Woods unterliefen fünf Bogeys und ein Doppel-Bogey. Der nordirische Weltranglisten-Erste Rory McIlroy blieb zwei Schläge unter Platzstandard und verbesserte sich auf Position fünf (137). Die Führung übernahm Jim Furyk dank einer überragenden 64er Runde. Der Amerikaner liegt mit 133 Gesamtschlägen knapp vor Justin Rose (134). Der Gewinner des FedExCup bekommt ein Preisgeld von zehn Millionen Dollar. Das Turnier gilt als Generalprobe für den Ryder Cup kommende Woche in Medinah/Illinois zwischen den USA und Europa, an dem auch Deutschlands Nummer eins, Martin Kaymer, teilnehmen wird.

Tennis, ATP-Turnier in Metz: Tennisprofi Andreas Seppi hat das Finale des mit 348.000 Euro dotierten ATP-Turniers im französischen Metz erreicht. Der italienische Weltranglisten-28. bezwang am Samstag im Halbfinale den französischen Lokalmatadoren Gael Monfils nach hartem Kampf mit 3:6, 6:1 und 6:4. Endspielgegner von Seppi ist am Sonntag der Franzose Jo-Wilfried Tsonga, der sich im zweiten Halbfinale gegen Nikolai Dawidenko aus Russland 6:0, 3:6, 6:4 durchsetzte.

Tennis, WTA-Turnier in Seoul: Die frühere Weltranglisten-Erste Caroline Wozniacki greift beim WTA-Turnier in Seoul nach ihrem ersten Saisonsieg auf der Tennis-Profitour. Die 22-jährige Dänin, die in der südkoreanischen Hauptstadt an Nummer eins gesetzt ist, bezwang im Halbfinale die Russin Jekaterina Makarowa (Nr. 8) mit 6:1, 5:7 und 6:4. Im Finale trifft die in der Weltrangliste derzeit nur auf Position elf geführte Wozniacki auf die fünf Ränge schlechter eingestufte Kaia Kanepi. Die Estin, in Seoul an Nummer drei gesetzt, gewann ihr Halbfinale gegen Varvara Lepchenko (USA/Nr. 6) 6:4, 2:6 und 6:4.

Tennis, WTA-Turnier in Guangzhou: Die taiwanesische Tennisspielerin Hsieh Su-Wei hat das WTA-Turnier im chinesischen Guangzhou gewonnen und damit ihren zweiten Turniersieg des Jahres gefeiert. Die 26-Jährige bezwang im Finale der mit 220.000 Dollar dotierten Veranstaltung die Britin Laura Robson mit 6:3, 5:7 und 6:4 und kassierte 37.000 Dollar. Die 18-jährige Robson, die wie Hsieh ungesetzt in die Woche gestartet war, musste sich mit 19.000 Dollar trösten und weiter auf ihren ersten Turniersieg auf der WTA-Tour warten. Die Weltranglisten-53. Hsieh hatte im März in Kuala Lumpur ihren ersten Erfolg auf der Profitour gefeiert.

NFL, Strafen: Zahltag in der NFL: Gleich 15 Spieler der nordamerikanischen Football-Profiliga wurden am Freitag wegen rohen Spiels mit einer Geldstrafe belegt. Am härtesten traf es Super-Bowl-Champion New York Giants, von dem gleich vier Spieler bestraft wurden. Am teuersten wurde es für Safety Kenny Phillips, der 30.000 Dollar (etwa 23.000 Euro) zahlen muss. Der 25-Jährige hatte beim 41:34-Erfolg gegen die Tampa Bay Buccaneers in der Vorwoche einen Gegenspieler mit einem heftigen, frontalen Check gegen den Kopf zu Fall gebracht.

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