2:0-Erfolg gegen Hamburg:Wolfsburg schickt ein Zeichen nach München

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Aaron Hunt gelang gegen den HSV das 2:0 - dafür gab's ein Küsschen. (Foto: Bongarts/Getty Images)
  • Mit einem souveränen Sieg gegen den Hamburger SV bleibt der VfL Wolfsburg in der Tabelle vorerst Zweiter.
  • Die Tore erzielen Olic und Hunt - die Hamburger agieren zu harmlos.
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Wolfsburger Leichtigkeit

Der VfL Wolfsburg hat seine Rekordserie im kleinen Nord-Derby gegen den Hamburger SV ausgebaut. Der niedersächsische Fußball-Bundesligist schlug den Dino der Liga am Sonntag im Stile eines Spitzenteams souverän mit 2:0 (1:0) und gewann vor 30 000 Zuschauern dank der Tore von Ivica Olic (27. Minute) und Aaron Hunt (63.) auch das achte Pflichtspiel in Folge. Der VfL, der immerhin die zweitbeste Offensive der Liga stellt, etablierte sich damit bei weiter vier Punkten Rückstand endgültig als Verfolger des FC Bayern München. Die Hamburger stecken dagegen in der Abstiegszone fest.

"Ich bin sehr zufrieden", sagte Wolfsburgs Coach Dieter Hecking, "wenn drei Tage nach einem richtig schweren Europacup-Spiel den HSV bis auf eine ganz kurze Phase klar beherrscht, dann ist das schon gut. Wir waren megapräsent, haben unsere Linie fast 90 Minuten durchgezogen." Sein Kollege Joe Zinnbauer zeigte sich enttäuscht: "Wir haben heute einen Gegner gehabt, der einfach besser war. Wolfsburg hat verdient 2:0 gewonnen. Jetzt haben wir 14 Tage, um uns auf Werder vorzubereiten."

Warum der VfL klar besser war

Nur knapp 65 Stunden nach dem überzeugenden 5:1 in der Europa League gegen den FK Krasnodar war von Wolfsburger Müdigkeit wenig zu sehen. Im Gegenteil. Die VfL-Profis traten von Beginn an mit wesentlich mehr Dringlichkeit auf, waren zweikampfstärker und präsentierten auch die reifere Spielanlage. Der Ball lief gut, der HSV fast immer hinterher. Vor allem die HSV-Schaltzentrale mit Rafael van der Vaart und Lewis Holtby sah sich nahezu ausnahmslos in der Defensivarbeit beschäftigt. Dabei musste Wolfsburgs Coach Dieter Hecking sogar ein kniffliges Personalproblem in seiner Viererkette lösen. Für die verletzten Ricardo Rodriguez und dessen Ersatz Marcel Schäfer brachte er den starken Portugiesen Vierinha überraschend hinten links, Christian Träsch begann rechts. Der Wolfsburger Defensivverbund musste allerdings vor dem Wechsel kaum eingreifen, Keeper Diego Benaglio erlebte einen gemütlichen Sonntag. Nur richtig gute, eigene Torchancen waren trotz der einseitigen Partie eine Rarität. Immer wieder fehlte die Präzision beim letzten Pass.

Wie es zu den Toren kam

Bezeichnenderweise fiel die Wolfsburger Führung denn auch nach einer Ecke, die HSV-Verteidiger Johan Djourou unnötig verursacht hatte. Nach einem Eckball von Aaron Hunt hielt der erneut überzeugende Kevin De Bruyne von der Strafraumgrenze aus volley drauf - Olic gab dem Ball im Fünfer noch die entscheidende Richtungsänderung - das verdiente 1:0 (27.) zur Pause. HSV-Coach Joe Zinnbauer schaute bedrückt zu Boden. Die Hanseaten haben keine ihrer letzten 41 Begegnungen nach einem Pausenrückstand gewonnen.

Erst nach dem Wechsel legten die Gäste ihre Passivität ab, erhöhten den Körpereinsatz und gingen mehr Risiko. Mehr als Annäherungsversuche durch Heiko Westermann (50.) und Pierre-Michel Lasogga (59.) sprangen dabei aber nicht heraus. Die Einstellung stimmte, die spielerische Qualität nicht. Und so konnte Hunt bei einem Bilderbuch-Konter nach einer Hereingabe von De Bruyne schon früh für geordnete Verhältnisse sorgen (63.). Es war bereits die neunte Torvorlage des Belgiers, der seit Wochen in Topform ist. Nach der Länderspielpause müssen die "Wölfe" am 22. November beim FC Schalke 04 an.

© SZ.de/dpa/sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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