Jahrmärkte in den USA:Zwischen Tristesse und Draufgängern

Mit subtiler Komik zeigt der Fotograf Christopher Chadbourne US-amerikanische Jahrmärkte. Die sind weit mehr als eine Mischung aus billigem Disneyland und Kirmes.

Von Stefan Fischer

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(Foto: Christopher Chadbourne)

Mit subtiler Komik zeigt der Fotograf Christopher Chadbourne US-amerikanische Jahrmärkte. Die sind weit mehr als eine Mischung aus billigem Disneyland und Kirmes - und zeigen Gemütszustände der Landbevölkerung. Wer eine amerikanische State Fair für eine Mischung aus Low-Budget-Disneyland und europäischer Kirmes hält, erkennt ihren wahren Charakter nicht, schreibt Bill Kouwenhoven, ein Verleger von Fotografie-Zeitschriften, in seinem Begleittext zu Christopher Chadbournes Bildband "State Fair".

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(Foto: Christopher Chadbourne)

Denn diese Veranstaltungen sind nicht nur Vergnügungspark und Rummel, sondern auch Messe und Leistungsschau.

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(Foto: N/A)

Chadbournes Fotografien zeigen sehr deutlich, wo die State Fairs ihren Ursprung haben: in der Landwirtschaft nämlich. Noch heutzutage werden Rinder und Ziegen prämiert, werden Schweine und Hühner ausgestellt. Die State Fair ist auch ein Erntedank-Fest.

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(Foto: Christopher Chadbourne)

Christopher Chadbourne nutzt die Menschenaufläufe, um amerikanische Gemütszustände zu porträtieren - jedenfalls die der ländlichen und kleinstädtischen Bevölkerung.

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(Foto: Christopher Chadbourne)

Er pickt sich aus der Masse Einzelne heraus und beobachtet sie bei dem, was sie tun oder wie sie auf ihre Umwelt reagieren.

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(Foto: Christopher Chadbourne)

Es gibt ein Foto, auf dem sich ein schwarzer Mann und eine weiße Frau küssen, beobachtet von einer jungen Weißen, der vor Empörung der Mund offen steht. Sie selbst wird von einem Jungen betrachtet, der offenbar ihr Sohn ist - und womöglich einen mexikanischen Vater hat, genau sieht man das von hinten nicht.

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(Foto: Christopher Chadbourne)

Vieles ist von einer subtilen, aber nicht denunzierenden Komik.

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(Foto: Christopher Chadbourne)

Am schönsten aber ist, dass Chadbourne keinen verklärten Blick auf die State Fairs wirft; er spart eine gewisse Tristesse nicht aus, aber auch nicht das virile Draufgängertum, zu dem sie ihre Besucher reizen.

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(Foto: Christopher Chadbourne)

Christopher Chadbourne: State Fair. Kehrer Verlag, Heidelberg und Berlin 2014. 108 Seiten, 34,90 Euro.

© SZ vom 07.08.2014 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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