Hotels für Wein-Liebhaber:Trinken und liegen bleiben

Mohnfeld vor Weinberg

Mohnfeld vor Weinberg - noch schöner für Genießer ist es, ganz nah beim guten Tropfen übernachten zu können.

(Foto: dpa)

Wer Wein liebt, dürfte sich über diese Unterkünfte freuen: fünf besondere Übernachtungs-Tipps für Weinreisen in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Von Elisabeth Pörnbacher

Am Abend zu tief ins Glas geschaut? Kein Problem. Im Drei-Sterne-Landhotel Hirschen in Obererlinsbach im schweizerischen Kanton Solothurn gibt es dafür die passende Suite. Der Weg vom Weinkeller ins Bett ist bei dieser Übernachtungsmöglichkeit nicht weit. Eigentlich ist er gar nicht vorhanden. Die Suite liegt direkt in einem ehemaligen Weinkeller, und sie heißt auch so: Weinkeller-Suite. Schummriges Licht, ein Kleiderschrank aus alten Weinkisten, Weinfässer vor dem großen Wohnzimmerfenster und ein Regal voller Weinflaschen im Schlafzimmer schaffen ein stimmungsvolles Ambiente, das zum Trinken einlädt - und zum Ausschlafen des Rausches. Die Weinkeller-Suite ist der perfekte Ort, um eine weinselige Nacht ausklingen zu lassen.

Preis für das Doppelzimmer 290 CHF (etwa 250 Euro), www.hirschen-erlinsbach.ch

Schwitzen im Gewölbe

Jahrhundertelang haben in einem barocken Anwesen in Hainfeld an der südlichen Weinstraße Winzer gelebt und Wein hergestellt. Dann stand es zehn Jahre lang leer, bis es 2012 umgebaut wurde. Seither können Gäste im Hotel Julius in der Pfalz ihren Urlaub und zugleich Weine aus der Umgebung genießen. Besonders interessant ist der 300 Jahre alte Gewölbekeller. Durch schmale Fenster kommt wenig Licht, der Raum wird erhellt von Kerzenschein und durch Lampen am Boden. Die Atmosphäre wirkt sachlich kühl, doch es wird ganz schön warm. Denn hier, im Keller zwischen Buntsandstein und Betontanks, wo noch vor 30 Jahren Wein produziert wurde, können heute die Gäste in der Sauna schwitzen.

Je nach Appartement kostet die Übernachtung 110 bis 140 Euro pro Person, www.julius-pfalz.de

Ruhe zwischen Reben

In Longuich in Rheinland-Pfalz stehen inmitten von Weinreben mehrere kleine Bauten aus dunklem Schiefer. In den Winzerhäuschen im Weinkulturgut Longen-Schlöder gibt es jeweils ein großes Bett, ein Badezimmer, einen Tisch mit Stühlen, eine Flasche von einem Wein des Hauses. Vielmehr gibt es hier nicht. Keinen Fernseher, kein Radiogerät, keine Ablenkung. Der Gast soll genießen, sich ausruhen und entspannen. Eine große Fenstertür gibt den Blick nach draußen frei. Von dem großen Bett aus kann er direkt in die Weinberge sehen. Natürlich kann man den Wein nicht nur betrachten. In der Vineria und der Vinothek gibt es ihn auch zu trinken.

Für ein Doppelzimmer in einem der Winzerhäuschen zahlt ein Gast 108 bis 145 Euro pro Nacht - im Januar und Februar gibt es Doppelzimmer bereits ab 98 Euro, www.longen-schloeder.de

Zu Gast in der Vergangenheit

Die offene Feuerstelle, das ist das Erste, das dem Gast beim Betreten des Häuschens ins Auge fällt. Die Feuerstelle und die jahrhundertealte Bruchsteinmauer dahinter. Im historischen Winzerhäuschen in Dernau in Rheinland-Pfalz fühlt man sich ins 16. Jahrhundert zurückversetzt. Zumindest, bis man den zweiten Stock betritt. Dort ist das älteste Fachwerkhaus des Dorfes etwas moderner und komfortabler eingerichtet: Es gibt eine Landhausküche, eine Couch. Bett und Bad sind im Dachgeschoss, dem ehemaligen Speicher des Häuschens.

Schlafen können zwei Personen hier für 69 Euro pro Nacht - allerdings erst ab fünf Übernachtungen. Wer nicht so lange bleiben will, kann zum Pauschalpreis buchen: Zwei Übernachtungen kosten für zwei Personen dann 230 Euro, www.weingut-riske.de/winzerhaus.html

Wein in Wien

Wer Wiener Wein sucht, der muss die Stadt nicht verlassen: Im Stadtgebiet gibt es mehr als 320 Weingüter. Damit sich Wienreisende und Weinliebhaber nicht für einen Winzer entscheiden müssen, können sie einige Weine an der Weinbar im Hotel Rathaus Wein & Design in der Nähe des Rathauses verkosten. Das Hotel bietet allerdings nicht nur Weine aus der Hauptstadt: Wer über die Stadtgrenzen hinausblicken und wissen will, was österreichische Winzer produzieren, der ist in einem der 39 Zimmer gut aufgehoben. Jedes Zimmer ist einem anderen österreichischen Winzer gewidmet. Das heißt: Jede Minibar hat ihre eigenen Weine.

Für ein DZ - Getränke nicht mitgerechnet - zahlen die Gäste 190 bis 230 Euro, in der Saison von Januar bis März 140 bis 180 Euro, www.hotel-rathaus-wien.at

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