Am Schluss, als der Applaus noch einmal ganz mächtig aufwallt, da ist die Bühne plötzlich leer. Sebastian Kurz, der hier 45 Minuten lang gesprochen, gelächelt und dabei keinen einzigen Tropfen Schweiß vergossen hat, verzichtet darauf, die Begeisterung um nichts anderes als ihn selbst auf offener Bühne zu genießen. Ganz still und heimlich fast hat er sich nach dem Ende seiner Rede sofort wieder auf seinen Platz im Saal gesetzt, zur Freundin und zu den Eltern. Doch natürlich gehört auch der Jubel, der ins Leere geht, zur Inszenierung. Denn jetzt kann er wohl nur noch mit Bescheidenheit punkten, nachdem er vorher so eindringlich zum Heilsbringer ausgerufen worden ist.
Wahlkampf in Österreich:Sebastian Kurz bittet zur Revolution
Der Außenminister und Kanzlerkandidat der Volkspartei eröffnet in Österreich offiziell den Wahlkampf - vor 10 000 Anhängern. Er könnte der jüngste Regierungschef Europas werden.
Von Peter Münch, Wien
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