Wahlkampf im Osten:Der härteste Gegner

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So schön wie früher wird's nicht mehr: CDU-Wahlkampfveranstaltung in der AfD-Hochburg Bitterfeld in Sachsen-Anhalt. Für Angela Merkel gab es hier dann Pfiffe und Geschrei. (Foto: Hans Christian Plambeck/laif)

In Teilen Ostdeutschlands hat sich eine blinde Wut festgesetzt. Auf die Kanzlerin, den Kapitalismus, ja sogar die Kirche. Warum nur? Der Versuch eines Psychogramms.

Von Cornelius Pollmer

Die Demokratie ist bewaffnet und sie wird nicht zögern, von dieser Waffe Gebrauch zu machen. Rick Sprotte und Sahand Shahgholi haben sich an einem Samstagmorgen Anfang September vor dem Kunstkraftwerk in Leipzig-Lindenau getroffen, nun ziehen sie als Infanteristen einer guten Sache durch die Straßen und munitionieren sich aus ihren Rucksäcken immer wieder neu mit bunten Faltblättern. "Sei wählerisch!" steht auf der Außenseite dieser kleinen Broschüren, innen kreuzen sich in einer Tabelle wichtige Themen der Bundestagswahl mit den dazugehörigen Positionen der sechs größten Parteien. Innen gibt es auch eine Art Selbstauskunft, unter der fett gesetzten Zeile "Wer sind wir?" steht geschrieben: " Wir, Informiert wählen, sind eine parteipolitisch neutrale Gruppe junger, ehrenamtlich aktiver Menschen aus Leipzig. Wir haben das Ziel, durch Informationen und politischen Dialog aufgeklärtes Wählen und politisches Engagement zu fördern."

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