Das islam- und fremdenfeindliche Pegida-Bündnis sucht den Schulterschluss mit der rechtspopulistischen AfD. Aus Pegida müsse eine Partei werden, um mit der AfD "auf Augenhöhe" über Listenverbindungen verhandeln zu können, sagte Pegida-Chef Lutz Bachmann bei der wöchentlichen Kundgebung in Dresden mit Blick auf künftige Wahlen.
Es gebe "derart große Schnittmengen", dass man "an einem Strang ziehen" sollte. Bachmann hatte schon einmal vor Monaten von der Umwandlung von Pegida in eine Partei gesprochen. Seither war davon jedoch nichts mehr zu hören gewesen.
Studie über AfD-Landesverbände:Die AfD gibt sich entweder schrill oder seriös - je nach Publikum
Eine Studie offenbart die Doppelstrategie der AfD: Im Westen tritt sie bürgerlich-gemäßigt auf, im Osten unverhohlen rechtspopulistisch.
AfD-Chefin Frauke Petry hatte am Wochenende bei einem Landesparteitag gesagt, sie verstehe jeden Bürger, der in Sachsen auf die Straße gehe. Die AfD wolle jedoch genau wie Pegida unabhängig bleiben. Beide seien "politisch unterschiedliche Instrumente".
Seit der Entmachtung des Euro-kritischen Parteiflügels um den früheren Parteichef Bernd Lucke im vergangenen Jahr rückt die AfD immer weiter nach rechts. Eine Studie hatte vor Kurzem die Doppelstrategie der Partei aufgezeigt: Je nach Publikum gebe sich die AfD entweder seriös oder falle durch "schrille Töne und rabiaten Positionen" auf. Gerade im Osten trete die AfD eher als "Bewegungspartei" auf, die auch völkisch-nationalistisch mobilisiere.
An Pegida-Kundgebung und Marsch am Montagabend durch Dresden nahmen nach Angaben der Forschungsgruppe "Durchgezählt" 2700 bis 3500 Anhänger teil. Zu einer Gegendemonstration kamen 250 bis 300 Menschen - darunter Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth (Grüne).