Der langjährige frühere Anführer der rechtsextremen "Proud Boys", Henry "Enrique" Tarrio, und vier hochrangige Gefolgsleute sind wegen Verschwörung zum Aufruhr angeklagt worden. Ihnen wird vorgeworfen, dass sie die Zertifizierung des Ergebnisses der Präsidentschaftswahl zu verhindern versuchten, heißt es in einer am Montag vom Justizministerium veröffentlichten Anklage einer Grand Jury des Bundes.
Damit ist die ursprüngliche Bundesanklage gegen Tarrio, Joseph Biggs, Ethan Nordean, Zachary Rehl und Dominic Pezzola im Zusammenhang mit dem Sturm aufs Kapitol am 6. Januar 2021 ausgeweitet worden. Sie ist zudem die bislang schwerwiegendste Anklage im Zusammenhang mit dem Angriff in Washington zur Unterstützung von Donald Trump. Der Kapitolsturm komme laut der Agentur Bloomberg damit einem "mutmaßlichen Angriff auf das Land" gleich - und könne mit bis zu 20 Jahren Haft geahndet werden. Zudem wird den Angeklagten eine Verschwörung zur Behinderung der Wahl eines neuen US-Präsidenten, Behinderung von Sicherheitskräften und Zerstörung von Regierungseigentum vorgeworfen.
Andere "Proud Boys"-Mitglieder wurden bereits zuvor angeklagt. Die "Proud Boys" sind nach den "Oath Keepers" und ihrem Gründer Stewart Rhodes die zweite rechtsextremen Gruppe, die mit dieser seltenen Anklage konfrontiert sind, schreibt die Washington Post . Tarrio war bereits vergangenes Jahr zu einer Gefängnisstrafe verurteilt worden.