Unfall auf hoher See:US-Zerstörer kollidiert vor Japan mit Handelsschiff

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  • Vor der japanischen Küste ist der amerikanische Zerstörer USS Fitzgerald mit einem Handelsschiff kollidiert. Das Kriegsschiff wurde dabei schwer beschädigt.
  • Nach dem Unfall wurden sieben Besatzungsmitglieder des amerikanischen Kriegsschiffs vermisst. Inzwischen sollen ihre Leichen geborgen worden sein.
  • Zwei weitere Seeleute, darunter der Kapitän, wurden bei dem Zusammenstoß verletzt.

Der US-Zerstörer USS Fitzgerald ist vor der japanischen Küste mit einem Containerschiff zusammengestoßen. Die Kollision ereignete sich bei nächtlicher Dunkelheit etwa 100 Kilometer südwestlich der Stadt Yokosuka auf einer stark befahrenen Schifffahrtsroute. Sieben Besatzungsmitglieder wurden nach dem Unfall vermisst. Inzwischen teilte die US-Marine mit, die Leichen vermisster Seeleute seien geborgen worden. Sie seien von Tauchern in überfluteten Bereichen des Kriegsschiffes entdeckt worden, konkrete Zahlen nannte die Marine nicht. Japanischen Medienberichten zufolge sollen aber alle sieben vermissten US-Seeleute tot gefunden worden sein. Die Leichen sollen nun in einem Krankenhaus in Yokosuka identifiziert werden.

Zwei weitere Crew-Mitglieder, darunter auch der Kapitän des Schiffes, wurden den Angaben zufolge verletzt und in Krankenhäuser auf dem japanischen Festland gebracht. Einer der Verletzten hat demnach eine Kopfverletzung erlitten. Die japanische Küstenwache hatte fünf Schiffe, zwei Flugzeuge sowie speziell ausgebildetes Rettungspersonal zur Unglücksstelle entsandt.

USS Fitzgerald musste auf den Stützpunkt geschleppt werden

Das volle Ausmaß des Schadens werde noch ermittelt, hieß es von Seiten der US-Marine. Fest stehe bislang nur, dass die USS Fitzgerald auf der rechten Seite ober- und unterhalb der Wasseroberfläche Schäden davongetragen habe. Es sei Wasser eingedrungen, insgesamt drei Schotten seien geflutet. Der Kommandeur der 7. Flotte der US-Marine, Vizeadmiral Joseph Aucoin, würdigte die Leistung der Besatzungsmitglieder. Sie hätten verhindert, dass die "USS Fitzgerald" gesunken sei: "Den größten Teil des Schadens kann man nicht sehen, weil er sich unterhalb der Wasserlinie befindet", sagte der Kommandeur. Gewaltige Wassermengen seien ins Schiff eingedrungen. Die meisten der 300 Crewmitglieder hätten zum Zeitpunkt des Unglücks geschlafen.

Japanischen Medienberichten zufolge ist das Containerschiff, das unter philippinischer Flagge fährt, nicht in Gefahr zu sinken: Es bekam demnach bei dem Zusammenstoß nur Kratzer ab und ist bereits auf der Weiterfahrt nach Tokio.

Auch die japanische Marine hat sich zum Unfallhergang geäußert: Demnach ging dort gegen zwei Uhr nachts ein Hilferuf des philippinischen Containerschiffs ACX Chrystal ein, nachdem dieses mit dem US-Zerstörer etwa zwölf Kilometer südöstlich des Irozaki-Kaps kollidiert war. Das Frachtschiff ist den Angaben zufolge mehr als 200 Meter lang und etwa 29 000 Tonnen schwer. Weitere Informationen zum Zusammenstoß gab es zunächst nicht.

© SZ.de/dpa/AP/Reuters/AFP - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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