Tourismus:US-Regierung verzichtet auf Ölförderung vor Florida

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  • Ursprünglich wollte die Trump-Regierung 90 Prozent der US-Küste für die Öl- und Gasförderung freigeben.
  • Florida wird davon nun ausgenommen, das erklärte Trumps Innenminister. Seine Küstengebiete seien "einzigartig".
  • Die Entscheidung könnte andere Bundesstaaten ermutigen, ihren Widerstand zu intensivieren. Kalifornien hat sich bereits ebenfalls für "einzigartig" erklärt.

Die US-Regierung von Präsident Donald Trump wird Öl- und Gasbohrungen vor der Küste Floridas entgegen vorheriger Ankündigung doch nicht erlauben. Pläne zur Förderung in den Gewässern des östlichen Golfs von Mexiko und im Atlantik seien "vom Tisch", sagte US-Innenminister Ryan Zinke.

Florida sei "einzigartig" und der Tourismus in den Küstengebieten ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, sagte Zinke nach einem Gespräch mit Gouverneur Rick Scott zur Begründung. Der Republikaner hatte das Vorhaben abgelehnt. "Wir können uns jetzt darauf konzentrieren, wie wir unsere Umwelt besser schützen", erklärte Scott.

In der vergangenen Woche hatte Zinke angekündigt, Ölbohrungen vom Atlantik bis zum Arktischen Ozean und im Pazifik auszubauen. An beiden US-Küsten machte sich danach unter Demokraten wie Republikanern Kritik breit. Scott, der sich bereits bei der Ankündigung der Förderungspläne dagegen ausgesprochen hatte, wird vermutlich in diesem Jahr bei den Zwischenwahlen für den US-Senat kandidieren.

Auch Kalifornien hält sich für "einzigartig"

Die Trump-Regierung wollte ursprünglich etwa 90 Prozent der US-Küste für die Energieförderung freigeben und damit Schutzbestimmungen des früheren US-Präsidenten Barack Obama aufheben. Das Vorhaben wurde als Teil der America-First-Devise ausgegeben. Die USA sollten die "größtmögliche Supermacht" im Energiesektor werden, hieß es. Die Pläne stießen jedoch auf heftige Kritik in betroffenen Bundesstaaten wie Florida, Kalifornien, New Jersey und Virginia, von Umweltschützern und in der Tourismusbranche. Die jetzige Entscheidung dürfte andere Bundesstaaten ermutigen, die ebenfalls gegen die Pläne sind.

So forderte Kaliforniens Justizminister Xavier Becerra nach Zinkes Ankündigung, die Ausnahmeregelung auch auf seinen Bundesstaat anzuwenden. "Kalifornien ist auch 'einzigartig' und unsere 'Küsten sind wirtschaftlich sehr abhängig vom Tourismus'", schrieb er im Kurzbotschaftendienst Twitter. "Wenn das Ihre Kriterien sind, müssen wir auch von dieser Liste gestrichen werden. Sofort", forderte Becerra den US-Innenminister auf.

© Süddeutsche.de/AP/Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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