Terrorgefahr:Washington erhöht Schutz für Regierungsgebäude

  • Die USA verstärken den Schutz für 9500 Regierungs- und Behördengebäude in größeren Städten. Heimatschutzminister Jeh Johnson spricht von einer reinen Vorsichtsmaßnahme.
  • Hintergrund seien anhaltende öffentliche Aufrufe von Terrororganisationen zu Angriffen in den USA.

USA verstärken Anti-Terror-Schutz an Regierungsgebäuden

Die USA erhöhen angesichts anhaltender Terrordrohungen die Sicherheitsmaßnahmen für Regierungs- und Behördengebäude. Betroffen seien mehr als 9500 Gebäude in der Hauptstadt Washington und in anderen größeren Städten im Land, teilte das Heimatschutzministerium mit. Minister Jeh Johnson erklärte, vor dem Hintergrund der Entwicklungen in der Welt müsse der Schutz der US-Regierungsgebäude und der Beschäftigten dort erhöht werden.

Details nannte Johnson nicht. Er warnte aber vor allem vor kleineren Anschlägen, die Einzelpersonen oder kleinere Gruppen verüben könnten. In Regierungskreisen hieß es zudem, es gebe zwar keine konkreten Hinweise auf Pläne für einen Anschlag auf ein US-Ziel, aber die Aufrufe dazu hätten sich in letzter Zeit gehäuft.

Johnson verweist auf Attentat in Ottawa

Johnson bezog sich auch auf den jüngsten Angriff im Regierungsviertel im kanadischen Ottawa. Dabei hatte ein mutmaßlicher Islamist einen Soldaten an einem Denkmal erschossen, stürmte daraufhin in das Parlament, wo er um sich schoss. Der Mann wurde von einem Parlamentswächter getötet.

Schießerei in Ottawa
:Der Held ist bekannt, der Täter im Dunkeln

Er soll den Todesschützen von Ottawa gestoppt haben: Kevin Vickers schoss auf Michael Z.-B., als dieser in das kanadische Parlament eindrang. Vickers wird dafür gefeiert - zugleich fragen sich die Kanadier nach dem Motiv des Täters.

Von Antonie Rietzschel

Am Wochenende war bekannt geworden, dass der Attentäter ein Bekennervideo hinterlassen hat. Das Video zeige, dass die Tat "ideologische und politische Hintergründe" gehabt habe, hieß es von der Polizei. Der 32-Jährige hatte Kontakte zu Islamisten gesucht, nach Angaben der Polizei hatte er auch nach Syrien reisen wollen. Seine Mutter sagte in kanadischen Medien allerdings, er habe nach Saudi-Arabien gewollt, um nach Mekka zu pilgern. Woher er das Gewehr hatte, ist auch sechs Tage nach der Bluttat noch unklar.

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