Seite Drei zur Politik in Großbritannien:Sorry, Prime Minister

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Theresa May vergangenen Freitag während der Kabinettsklausur in Chequers, bei der alle Minister auf Linie gebracht werden sollten. (Foto: Reuters)

Es war ein großartiger Sonntag in England: Im Halbfinale und endlich eine Idee für den EU-Austritt. Doch dann kam der Montag. Verlassen die Brexiteers David Davis und Boris Johnson das sinkende Schiff - oder gehen sie in die Offensive?

Von Cathrin Kahlweit

David Davis also. Er hat es wirklich getan. Er war der erste, noch vor Boris Johnson, der doch sonst immer gern ganz vorn dran ist. Diesmal war Davis schneller, und Johnson kann nicht mal sagen, dass die Rücktritte in Folge generalstabsmäßig geplant waren. Dazu hat er sich am Montag zu lange mit seinen Vertrauten im Büro verschanzt, ist nicht auf dem Westbalkangipfel aufgetaucht, auf dem er hätte reden sollen, hat Termin um Termin abgesagt - und ganz offensichtlich überlegt, ob er auch gehen soll. Montagnachmittag also dann der Johnson-Schocker nach dem Davis-Schocker, und die Londoner Politik steht Kopf: Die Brexiteers verlassen das sinkende Schiff, oder sie gehen in die Offensive. Das werden die nächsten Tage zeigen.

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