Seite Drei aus Raqqa:Akribisch notierter Horror

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Die Stadt ist befreit, aber die Menschen sind nicht sicher. Diese Jungen zum Beispiel sagen, dass sie oben in der Ruine wohnen, obwohl diese - wie so viele kaputte Häuser - jederzeit einstürzen kann. (Foto: Volkmar Kabisch/NDR)

Seit einem halben Jahr ist der "Islamische Staat" aus Raqqa vertrieben. Immer noch stapeln sich Dokumente des sogenannten IS: Kaufverträge, Anklagen, Urteile. Ein Besuch.

Von Georg Mascolo und Volkmar Kabisch

Will man die einst gefährlichste Stadt der Welt betreten, gelten strenge Regeln. Immer auf die Füße schauen, niemals auf ein Kabel oder ein Stück Metall treten, weil das eine Sprengfalle auslösen könnte. Gleichzeitig aber auch den Blick nach oben nicht vergessen, weil aus dem Gewirr der geborstenen, ausgebrannten Häuser immer wieder Betonbrocken auf die Straße stürzen. Vor allem aber, das ist die wichtigste Anweisung, immer auf die Worte achten, die an die Häuserwände gesprüht sind. Dort steht "cleared" oder "uncleared". Es sind die Wegweiser zwischen Leben und Tod. "Nicht geräumt" beschreibt, wo in den Trümmerbergen noch massenhaft unentdeckte Sprengfallen verborgen sind, die der sogenannte Islamische Staat zu Tausenden installierte. "Geräumt" sollte man aber auch nicht zu wörtlich nehmen.

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