Putin in Frankreich:Mein Schloss, mein Tor, mein Händedruck

Putin trifft erstmals auf seinen französischen Kollegen Macron. Der lässt sich nicht lumpen und bereitet dem russischen Präsidenten einen prunkvollen Empfang.

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Besuch des russischen Präsidenten Putin in Frankreich

Quelle: dpa

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Mein Haus...

Mehr als Schloss Versailles geht in Europa nicht. Die damalige Hauptresidenz von König Ludwig XIV., auch Sonnenkönig genannt, ist an Prunk kaum zu übertreffen. Nur recht und billig, wenn der russische Präsident zu Besuch kommt. Russland ist schließlich bekannt für seine Prachtbauten.

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Dagegen wirkt der Elysée-Palast in Paris, der Amtssitz von Macron, kümmerlich.

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Mein goldenes Tor...

In Versailles hingegen kann Macron beim Empfang Putins mit einer Einfahrt aufwarten, die vom Feinsten ist. Die Stimmung scheint gut. Es wird gelächelt. Putin schließt sein Jackett.

Das war nicht unbedingt erwartbar. Kurz vor der Stichwahl in Frankreich zwischen Macron und der rechtsextremen Marine Le Pen sollen russische Hacker den jetzigen Präsidenten ins Visier genommen haben. Le Pen verfügt über ausgezeichnete Kontakte nach Moskau. Man kann davon ausgehen, dass Putin lieber sie an der Spitze Frankreichs gesehen hätte.

French President Emmanuel Macron shakes hands with Russian President Vladimir Putin at the Chateau de Versailles as they meet for talks before the opening of an exhibition marking 300 years of diplomatic ties between the two countries in Versailles

Quelle: REUTERS

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Mein Händedruck...

Packt Macron deshalb so beherzt zu? Putins Hand (links) wirft schon Falten, so fest drückt Macron. Über den Händedruck des französischen Präsidenten ist schon nach dem ersten Treffen mit US-Präsident Trump seitenweise geschrieben worden. Einige Beobachter werteten die Szene gar als Machtspiel unter Männern. Macron selbst sagte dazu: "Mein Händeschütteln mit ihm war nicht arglos." Eine Geste wie ein Händedruck sei zwar nicht das Wichtigste in der Politik, aber durchaus ein Moment der Wahrheit.

French President Macron welcomes Russian President Putin during a meeting in Versailles

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Aber nochmal in Zeitlupe: Daumen hoch und anvisieren, ...

Emmanuel Macron, Vladimir Putin

Quelle: AP

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... die Hand des russischen Präsidenten geschickt einschaufeln, Daumen dominant nach oben, Augenkontakt ...

Macron hatte schon kurz vor dem Besuch einen "anspruchsvollen Dialog" ohne "Zugeständnisse" angekündigt. Und beim ersten Aufeinandertreffen deutet tatsächlich nichts darauf hin, dass Neu-Präsident Macron Angst vor Dauer-Präsident Putin haben könnte.

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Fest zupacken, freie Hand auf den Ellbogen des Gegenübers, lächeln.

"Man kann sich vorstellen, dass das Gespräch freimütig und recht direkt sein wird", sagte vor dem Treffen die französische Ministerin für europäische Angelegenheiten, Marielle de Sarnez, dem Sender BFMTV.

Ja, das kann man sich vorstellen, wenn man dieses Bild sieht. Freundliches aber bestimmtes Abtasten. Denn die Beziehungen zwischen beiden Ländern sind angespannt: Frankreich kritisiert wie viele westliche Staaten das Vorgehen Russlands in Syrien und in der Ukraine. Viele Beobachter werfen Putin zudem vor, die Europäische Union schwächen zu wollen. Macron hingegen ist ein überzeugter Pro-Europäer.

© SZ.de/dayk/lkr/mane
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