Präsident Assad:Syrien wird angeblich über US-Angriffe gegen IS informiert

Syriens Machthaber Assad im Gespräch mit der BBC. (Foto: AP)
  • Syrien erhält über Dritte Informationen über die Luftangriffe der US-geführten Allianz gegen die Terrormiliz Islamischer Staat. Das sagte Machthaber Assad der britischen BBC.
  • In dem Interview bestreitet Assad zudem von Menschenrechtlern erhobene Vorwürfe, seine Truppen setzten über Rebellengebieten Fassbomben ein, wodurch auch zahlreiche Zivilisten getötet würden.

Assad: Syrien wird von Dritten über Luftangriffe gegen IS informiert

Die syrische Regierung erhält nach Angaben von Machthaber Baschar al-Assad Informationen über die Luftangriffe der US-geführten Militärallianz gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS). Seit die Luftschläge in Syrien im September begonnen hätten, gebe es zwar keine direkte Kooperation, aber über Dritte - darunter den Irak - erhalte Syrien Informationen, sagte Assad in einem Interview mit der britischen BBC.

Es gebe keinen Dialog und keine taktischen Absprachen im Kampf gegen den IS, betonte Assad in dem am Dienstag ausgestrahlten Interview. Drittländer überlieferten aber manchmal "allgemeine Botschaften". So habe Syrien etwa vor Beginn der Bombardierung der IS-Hochburg Al-Rakka im Norden des Landes über den Einsatz Bescheid gewusst, aber keine Details gekannt.

Über eigene Operationen im syrischen Bürgerkrieg gebe Damaskus aber keine Informationen weiter, sagte Assad. "Wenn wir etwas auf unserem Gebiet machen, fragen wir niemanden und sagen es niemanden. Wir machen es einfach."

Assad bestreitet Einsatz geächteter Waffen

Vorwürfe der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch, Assads Truppen setzten im Bürgerkrieg international geächtete Waffen wie Fassbomben ein und töte so in Rebellengebieten wahllos Menschen, darunter Tausende Zivilisten, nannte Assad "kindisch".

"Ich habe nicht gehört, dass die Armee Fässer oder vielleicht Kochtöpfe benutzt", sagte er, scheinbar amüsiert: "Es gibt keine Streuwaffen." Auch den Einsatz von Chlorgas schloss Assad "definitiv" aus.

Dem syrischen Bürgerkrieg sind seit Beginn der Unruhen vor vier Jahren mehr als 210 000 Menschen zum Opfer gefallen, Millionen weitere wurden in die Flucht getrieben.

© Süddeutsche.de/AFP/dpa/gal - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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