Militäreinsatz gegen IS:Irak lehnt US-Spezialeinheit ab

  • Die USA wollen den Kampf gegen die Islamisten-Miliz IS im Irak und in Syrien verschärfen. Verteidigungsminister Ashton Carter kündigte die Entsendung von Spezialkräften an.
  • Die irakische Regierung zeigt sich darüber allerdings nicht begeistert.

Abadi gegen neue US-Einheit im Irak

Die irakische Regierung lehnt einen Einsatz einer US-Spezialeinheit im Kampf gegen die Extremisten-Miliz Islamischer Staat (IS) in ihrem Land ab. "Wir brauchen keine ausländischen Kampftruppen auf irakischem Boden", sagte Ministerpräsident Haider al-Abadi als Reaktion auf eine Ankündigung der US-Regierung vom Dienstag.

In einer zweiten Mitteilung ergänzte er später, jeder Militäreinsatz und jede Stationierung von ausländischen Truppen im Irak- "ob Spezialkräfte oder sonstige" - benötigten die Zustimmung seiner Regierung und müssten mit ihr abgesprochen werden. Unklar blieb damit zunächst, inwieweit die US-Regierung die Pläne mit Abadi abgestimmt hatte.

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Zuvor hatten bereits mächtige irakische Schiiten-Gruppen erklärt, sie würden die US-Truppen angreifen.

Die Pläne des US-Verteidigungsministeriums

US-Verteidigungsminister Ashton Carter hatte vor dem Kongress in Washington die Entsendung eines Expeditionskorps aus Spezialkräften in den Irak angekündigt. Dieses solle dem Irak helfen, den Druck auf den IS zu erhöhen.

Außerdem sollen die Spezialkräfte auch in Syrien aktiv werden - mit Razzien, der Befreiung von Geiseln und der Ergreifung von IS-Führern. Dies sagte Carter vor dem Streitkräfteausschuss des Repräsentantenhauses. In Washington war die Rede von einer Einheit aus etwa 200 Soldaten. Die regulären amerikanischen Kampftruppen waren 2011 aus dem Irak abgezogen worden. Die USA führen eine Allianz an, die mit Luftangriffen gegen den IS vorgeht.

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