Kunst und Herrschaft:Wie sich Merkel, Schröder und Westerwelle inszenieren

Eine Berliner Schau zeigt, wie sich Politiker mit Hilfe moderner Kunst in Szene setzen - und auch die Vorbilder aus der Wirtschaft. Dort ist dies schon lange üblich.

1 / 8
(Foto: N/A)

Eine Schau im Deutschen Historischen Museum in Berlin zeigt, wie sich Politiker mit Hilfe moderner Kunst in Szene setzen - und auch die Vorbilder aus der Wirtschaft. Dort ist dies schon lange üblich. Die Ausstellung "Macht zeigen" ist noch bis zum 13. Juni im DHM zu sehen.Gerhard Schröder präsentierte sich als "Kanzler der Künste" und lud Künstler und Galeristen ins Kanzleramt ein. Hinter seinem Schreibtisch hing ein Gemälde von Georg Baselitz, das einen eher gerupften Adler zeigt - und auch noch um 180 Grad gedreht. Jens Bisky interpretiert dies in der Süddeutschen Zeitung so: "Indem er ein Werk wählte, das den Regelbruch inszeniert, das als ironischer Kommentar verstanden werden kann, das Erwartungen durchkreuzt, beweist er seine Überlegenheit."Foto: Werner Bartsch, Hamburg

2 / 8
(Foto: N/A)

Seit mehreren Jahren beschäftigt sich FDP-Chef Guido Westerwelle mit moderner Kunst und betätigt sich auch als Sammler. Gern erwarb er Werke der "Leipziger Schule" wie etwa von Norbert Bisky. Und sicherlich war es kein Zufall, dass Fotografen dabei waren, als das großflächige Gemälde aufgehängt wurde.Foto: Dieter Bauer / Focus Magazin, Norbert Bisky © VG Bild-Kunst, Bonn 2010

3 / 8
(Foto: N/A)

Auch Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit gibt sich gern als Kunstkenner: In seinem Büro hängt das Bild "Drummer und Gitarrist" von Rainer Fetting.Foto: Marco Urban, Berlin

4 / 8
(Foto: N/A)

In Wirtschaftsunternehmen und Banken ist es seit langer Zeit üblich, sich vor Kunstwerken zu präsentieren. So soll signalisiert wird, dass es für Manager wie den früheren Chef der Deutschen Bank, Rolf-Ernst Breuer, auch noch etwas anderes als Zinsen, Aktien und Rendite gibt. 1997 posierte er vor einem Gemälde von Günther Förg.Foto: Wolfgang von Brauchitsch

5 / 8
(Foto: N/A)

Einer von Breuers Vorgängern als Chef der Deutschen Bank war Hermann Josef Abs, der zwischen 1957 und 1967 die Nummer eins des größten deutschen Geldhauses war. Abs präsentierte sich noch ganz anders - er zeigte sich 1986 neben einem Werk aus dem frühen 16. Jahrhundert, das von Jacob van Utrecht gemalt wurde.Foto: J. H. Darchinger / Friedrich-Ebert-Stiftung, Bonn

6 / 8
(Foto: N/A)

Hier präsentiert sich Jens Reidel, der frühere Chairman des europäischen Finanzinvestors BC Partners, vor einem Gemälde.Foto: Holde Schneider / FAZ

7 / 8
(Foto: N/A)

Allerdings gibt es auch Künstler, die sich gegen eine Vereinnahmung ihrer Werke durch die Politik und Wirtschaftsbosse wehren - dazu gehört Verena Landau, deren Bild "Feindbild-Verleih" ebenfalls im Deutschen Historischen Museum zu sehen ist.Foto: VG Bild-Kunst, Bonn 2010

8 / 8
(Foto: N/A)

Natürlich hat sich auch Bundeskanzlerin Angela Merkel Gedanken über die Gestaltung ihres Büros im Bundeskanzleramt gemacht: Hinter ihrem Schreibtisch blickt CDU-Ikone Konrad Adenauer, gemalt von Oskar Kokoschka, dem Besucher entgegen. Es bleibt diesem überlassen, welche der von SZ-Kritiker Jens Bisky aufgeführten Interpretationen er wählt: "Ist das dann eine konservative Wende oder angenehme Zurückhaltung?"Foto: Dieter Bauer/ Focus Magazin; Oskar Kokoschka © Fondation Oskar Kokoschka/ VG Bild-Kunst, Bonn 2010(sueddeutsche.de/mati/plin)

© N/A - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: