Kritik am Wahlplakat:Grüne wollen Popo-Poster wieder abhängen

"Bildsprache entglitten": Die NRW-Grünen distanzieren sich vom Popo-Poster ihres Kaarster Ortsverbands - und ziehen die Plakate aus dem Verkehr.

Knackiger Po statt knackige Sprüche - mit nackten Tatsachen buhlt der Kaarster Ortsverband der Grünen derzeit um die Aufmerksamkeit der Wähler. Die nordrhein-westfälischen Grünen finden das weniger witzig - und haben sich jetzt vom Popo-Poster ihrer Parteifreunde distanziert. Der Ortsverband wurde aufgefordert, die provokativen Plakate zu entfernen. Den örtlichen Grünen sei die "Bildsprache entglitten", erklärten die Grünen-Vorsitzenden Daniela Schneckenburger und Arndt Klocke in Düsseldorf. Auf dem Poster sind zwei weiße Frauenhände auf einem schwarzen Frauenpopo zu sehen.

Ärger um zwei weiße Frauenhände auf einem schwarzen Frauenpopo - das Wahlplakat der Grünen ist auch in der eigenen Partei umstritten. (Foto: Foto: oh)

Das Plakat sei im Landesverband kritisch aufgenommen worden. "Wenn sich Menschen durch die Bildsprache verletzt oder diskriminiert fühlen, nehmen wir das sehr ernst", sagten Schneckenburger und Klocke. Den Vorwurf des Sexismus und Rassismus wiesen sie aber zurück. Die Kaarster Grünen wollten mit dem Plakat mit der Aufschrift "Der einzige Grund, Schwarz zu wählen" die CDU attackieren. In Nordrhein-Westfalen finden am 30. August Kommunalwahlen statt.

"Die Entscheidung über eigene Plakate wird von den örtlichen Ebenen getroffen und nicht auf Landesebene. Insofern waren wir als Landesverband vor der Plakatproduktion nicht mit dem Plakat befasst", teilten Schneckenburger und Klocke weiter mit. Das gewählte Bildmotiv halte man "für vergriffen".

In den vergangenen Tagen hatte es allerdings nicht nur Medienwirbel um das Plakat der Grünen, sondern auch um ein offenherziges Poster der Berliner CDU-Bundestagskandidatin Vera Lengsfeld gegeben.

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