Zwar ist der Wahlkampf nicht der Trojanische Krieg, aber wenn man den Freiherrn zu Guttenberg (CSU) so wie hier in der "Rüstung" der CDU sieht, muss man natürlich an den edlen Patroklos denken, den Freund und Kampfgefährten des noch edleren, aber beleidigt vor sich hin schmollenden Achilleus. Weil dieser partout nicht mehr kämpfen wollte, lieh Patroklos sich seine Ausrüstung und richtete in dieser Maskerade unter den Troern - der SPD, wenn man so will - zunächst viel Unheil an. Es kam dann aber, wie es kommen musste: Trotz seiner furchterregenden Verkleidung machte Patroklos bald keinen Stich mehr. Damit genug der Anspielungen, denn der Wahlkampf ist, wie gesagt, nicht der Trojanische Krieg, außerdem wäre Guttenberg von seinem Gesamtzuschnitt her eher ein Achilleus als ein Patroklos, noch dazu einer, der nicht beleidigt vor sich hin mault. Der Einzige, der verwirrt auf dem Schlachtfeld zurückbleibt, ist der Wähler. Insofern hat das Plakat ja seinen Dienst getan.
Text: Hermann Unterstöger, Foto: CDU