Konflikt in Mali:De Maizière rechnet mit längerem Bundeswehreinsatz

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Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière: Rechnet offenbar damit, dass der Bundeswehreinsatz in Mali länger dauert als ein Jahr. (Foto: dpa)

Bundesverteidigungsminister de Maizière geht offenbar davon aus, dass der Einsatz der Bundeswehr in Mali länger als ein Jahr dauern wird. Einem Medienbericht zufolge schließt der Minister nicht aus, dass auch deutsche Soldaten in Gefahr geraten könnten.

Der Einsatz der Bundeswehr in Mali wird nach Ansicht von Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) länger als ein Jahr dauern. "Die malische Armee ist in einem schlechten Zustand", sagte der Minister der Bild am Sonntag einer Vorabmeldung vom Samstag zufolge. Die Streitkräfte ließen sich "kaum in einem Jahr in einen guten Zustand versetzen". "Es kann und wird wohl länger dauern."

Der Bundestag hatte am Donnerstag zwei Mandate für den Einsatz der deutschen Armee in Mali beschlossen, wo die Regierung von islamischen Extremisten militärisch bedrängt wird. Bis zu 180 deutsche Soldaten sollen unter Führung der EU die geschwächte Armee Malis ausbilden. Weitere 150 Soldaten sollen der französischen Armee und ihren afrikanischen Verbündeten in Mali mit Transporthilfen und Luftbetankungen zur Seite zu stehen.

Obwohl die Bundeswehr in Mali somit nur unterstützend tätig wird, schloss de Maizière nicht aus, dass deutsche Soldaten ums Leben kommen könnten: "Die Sorge um Leib und Leben unserer Soldaten bei allen Einsätzen begleitet uns stets. Und wir müssen die Bedrohungslage - zum Beispiel durch Sprengfallen - immer genau im Blick haben."

Der Bundestag hatte am Donnerstag grünes Licht dafür gegeben, dass sich die Bundeswehr an der Ausbildung der Armee in Mali beteiligen wird. Zudem wird sie mit Transportflugzeugen der Luftwaffe den Kampf gegen Islamisten in dem afrikanischen Land unterstützen.

Die Islamisten hatten 2012 mehr als die Hälfte Malis unter ihre Kontrolle gebracht. Frankreich intervenierte im Januar mit etwa 4000 Soldaten in der ehemaligen Kolonie auf Bitten der malischen Führung, um den Vormarsch islamistischer Kämpfer auf die Hauptstadt Bamako im Süden zu stoppen. Französische Truppen vertrieben die Islamisten aus den großen Städten im Norden und bekämpfen sie zusammen mit afrikanischen Soldaten nun in den Bergregionen.

© Süddeutsche.de/AFP/Reuters/dpa/kjan - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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