Kampf gegen Kriminalität:Philippinischer Wahlsieger will Todesstrafe einführen

Vollmundige Versprechen im Wahlkampf: der nächste philippinische Präsident Rodrigo Duterte. (Foto: AFP)
  • Der designierte philippinische Präsident Duterte will die Todesstrafe wieder einführen.
  • Im Wahlkampf hatte der 71-Jährige versprochen, Kriminalität und Drogenhandel auf den Philippinen innerhalb von sechs Monaten zu beenden.
  • Menschenrechtler kritisieren Duterte für seine rabiaten Methoden bei der Verbrechensbekämpfung.

Der Wahlsieger der philippinischen Präsidentenwahl will die Todesstrafe wieder einführen und Polizisten erlauben, gefährliche Verbrecher gezielt zu erschießen. Das kündigte Rodrigo Duterte auf einer Pressekonferenz in seiner Heimatstadt Davao an. Der 71-Jährige ist dort seit fast 30 Jahren Bürgermeister und hat einen Ruf als kompromissloser Verbrechensbekämpfer.

Menschenrechtler werfen Duterte vor, Kleinkriminelle durch Todesschwadrone ermorden zu lassen. Mit dem Versprechen, Kriminalität und Drogenhandel innerhalb von sechs Monaten zu beenden, hatte er vor einer Woche die Wahl gewonnen. Er tritt sein Amt am 30. Juni an.

Duterte erklärte in seiner ersten Pressekonferenz nach der Wahl vom 9. Mai, mit einer großen Militäroffensive die Extremistengruppe Abu Sayyaf auf der im Süden liegenden Insel Jolo zerstören zu wollen - auch wenn ihre Menschenrechte bei diesem Prozess zertrampelt würden. Zudem wolle er die präsidiale Jacht verkaufen und den Erlös verwenden, um medizinische Ausrüstung für das Militär und die Polizei zu erwerben.Terrorgruppen wie Abu Sayyaf kämpfen seit Jahrzehnten für mehr Autonomie. Sie terrorisieren die Bevölkerung mit Anschlägen und finanzieren ihre Aktivitäten durch das Erpressen von Lösegeld.

Erst im April enthauptete Abu Sayyaf eine kanadische Geisel. In der Hand der Terrorgruppe befinden sich noch mehrere Ausländer und Einheimische.

© SZ.de/dpa/jobr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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