Süddeutsche Zeitung

Kampf gegen Kriminalität:Philippinischer Wahlsieger will Todesstrafe einführen

Der Wahlsieger der philippinischen Präsidentenwahl will die Todesstrafe wieder einführen und Polizisten erlauben, gefährliche Verbrecher gezielt zu erschießen. Das kündigte Rodrigo Duterte auf einer Pressekonferenz in seiner Heimatstadt Davao an. Der 71-Jährige ist dort seit fast 30 Jahren Bürgermeister und hat einen Ruf als kompromissloser Verbrechensbekämpfer.

Menschenrechtler werfen Duterte vor, Kleinkriminelle durch Todesschwadrone ermorden zu lassen. Mit dem Versprechen, Kriminalität und Drogenhandel innerhalb von sechs Monaten zu beenden, hatte er vor einer Woche die Wahl gewonnen. Er tritt sein Amt am 30. Juni an.

Duterte erklärte in seiner ersten Pressekonferenz nach der Wahl vom 9. Mai, mit einer großen Militäroffensive die Extremistengruppe Abu Sayyaf auf der im Süden liegenden Insel Jolo zerstören zu wollen - auch wenn ihre Menschenrechte bei diesem Prozess zertrampelt würden. Zudem wolle er die präsidiale Jacht verkaufen und den Erlös verwenden, um medizinische Ausrüstung für das Militär und die Polizei zu erwerben.Terrorgruppen wie Abu Sayyaf kämpfen seit Jahrzehnten für mehr Autonomie. Sie terrorisieren die Bevölkerung mit Anschlägen und finanzieren ihre Aktivitäten durch das Erpressen von Lösegeld.

Erst im April enthauptete Abu Sayyaf eine kanadische Geisel. In der Hand der Terrorgruppe befinden sich noch mehrere Ausländer und Einheimische.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.2994943
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ.de/dpa/jobr
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.