Internet:Die Bundeswehr bekommt eine Cyber-Armee

Sie soll Bundesbehörden vor Angriffen aus dem Internet schützen. Diese häufen sich - derzeit sind es pro Tag mehrere tausend.

Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen rüstet die Bundeswehr gegen Attacken aus dem Internet. Sie kündigte an, innerhalb der nächsten fünf Jahre eine neue Abteilung "Cyber- und Informationsraum" mit 13 500 Soldaten und zivilen Mitarbeitern aufzustellen.

Damit reagiert die CDU-Politikerin unter anderem auf die steigende Zahl von Angriffen auf die Netze des Bundes. Derzeit sind es rund 6500 pro Tag. Die Bundeswehr mit ihren rund 177 000 Soldaten und 87 000 zivilen Mitarbeitern wird damit künftig in sechs Organisationsbereiche mit eigenen militärischen Chefs, so genannten Inspekteuren, aufgeteilt sein: Neben Heer, Marine und Luftwaffe gibt es jetzt schon den Sanitätsdienst und die Streitkräftebasis, die sich um Logistik kümmert.

Jetzt kommt die Cyber-Truppe hinzu. Das Personal soll zu 90 Prozent aus der Streitkräftebasis rekrutiert werden. Der Schwerpunkt soll auf Verteidigung liegen.

Im Kleinen rüstet sich die Bundeswehr schon seit Langem gegen Cyber-Angriffe. Eine kleine, geheim agierende Einheit in Rheinbach bei Bonn mit derzeit rund 60 Soldaten ist dafür zuständig. Ein offensiver Einsatz dieser Einheit - etwa das Überwinden der Schutzsysteme für das Datennetz eines Gegners - müsste aber vom Bundestag genehmigt werden.

© SZ.de/dpa/bepe - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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