Europäisches Parlament:"Frauen sind schwächer, kleiner und weniger intelligent"

-

Der polnische Europaabgeordnete Janusz Korwin-Mikke ist fraktionslos und im Parlament immer wieder wegen Entgleisungen verwarnt oder bestraft worden.

(Foto: AFP)

Diese Ansicht äußert der polnische Abgeordnete Janusz Korwin-Mikke im EU-Parlament bei einer Debatte über die Kluft bei der Bezahlung von Männern und Frauen. Nun drohen ihm Sanktionen.

Mit abfälligen Bemerkungen über Frauen hat sich der polnische Europaabgeordnete Janusz Korwin-Mikke eine Untersuchung eingehandelt. Gegen ihn würden Strafen wegen "sexistischer Bemerkungen" geprüft, teilte das EU-Parlament mit.

Der 74-Jährige hatte sich am Mittwochabend bei einer Debatte über die Kluft bei der Bezahlung von Männern und Frauen während der Redezeit einer spanischen Sozialdemokratin zu Wort gemeldet: "Natürlich müssen Frauen weniger verdienen als Männer, denn Frauen sind schwächer, sie sind kleiner und sie sind weniger intelligent." Als Beweis für seine Argumentation führte er an, dass sich unter den hundert besten Schachspielern ja auch keine Frauen befänden.

Iratxe García Pérez, deren Rede Korwin-Mikke mit seiner Wortmeldung unterbrochen hatte, entgegnete ihm, nach seiner Logik habe sie "kein Recht, hier zu sein". Sie wisse, dass er "sehr empört" darüber sei, dass auch Frauen Bürger im Parlament vertreten dürften. Sie finde ihrerseits, dass es nötig sei, "europäische Frauen vor Männern wie Ihnen zu schützen".

Korwin-Mikke ist fraktionslos und im EU-Parlament immer wieder wegen Entgleisungen verwarnt oder bestraft worden. Im Juni vergangenen Jahres hatte er bei einer Debatte über die Flüchtlingskrise Einwanderer aus Afrika übel beschimpft.

Im Juli 2015 erhob er im Plenum den Arm zum Hitler-Gruß und schrie dabei: "Dieses Mal ist es ein Reich, ein Führer, ein Ticket". Damit wollte er gegen die Einführung eines EU-weit gültigen Zugtickets protestieren. Nach dem erneuten Eklat drohen ihm Sanktionen von einer bloßen Rüge über ein Strafgeld bis hin zu einem vorübergehenden Verbot der Teilnahme an Sitzungen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: