Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ist am frühen Morgen in Masar-i-Sharif gelandet. Die angespannte Sicherheitslage, die auch die Bedingungen der Bundeswehr erschwere, habe ihn bestärkt, schon früh in seiner Amtszeit nach Afghanistan zu reisen und den Soldaten, aber auch Polizisten und zivilen Beamten "unsere Wertschätzung zu übermitteln und zu sagen, dass sie hier Großes leisten", so Steinmeier.
Der Bundespräsident ließ sich zunächst über die aktuelle Situation unterrichten. Am Nachmittag wird er deutsche Soldaten treffen. Begleitet wird Steinmeier von seiner Frau Elke Büdenbender, die ein Lazarett besuchen und sich mit einer Militärseelsorgerin und einer Psychologin austauschen wird. Während Steinmeier unter anderem als Außenminister wiederholt in Afghanistan war, ist es für Büdenbender der erste Besuch.
Im Camp Marmal befinden sich im Rahmen der Ausbildungs- und Beratungsmission TAAC normalerweise etwa 780 Bundeswehrsoldaten. Wegen eines Kontingentwechsels sind es derzeit aber sogar etwa 900. Die Höchstgrenze des Bundestagsmandats liegt bei 980. Sie unterstützen den weiteren Ausbau der afghanischen Armee. "Niemand konnte ahnen, wie lange dieser Einsatz dauern würde", sagte Steinmeier, aber jeder hier wisse, wie wichtig der Einsatz sei, um Afghanistan die Chance auf eine friedliche Zukunft zu bewahren.
Steinmeier kam von einem Staatsbesuch in Kasachstan. Der Abstecher nach Afghanistan war aus Sicherheitsgründen bis zur Ankunft des Bundespräsidenten geheim gehalten worden. Die Sicherheitslage in weiten Teilen Afghanistans hat sich in den vergangenen Monaten deutlich verschlechtert. Sowohl das deutsche Generalkonsulat in Masar als auch die Botschaft in Kabul waren das Ziel von Terroranschlägen.