Boris Johnson bleibt Boris Johnson, er hat das selbst erst vor Kurzem gesagt, in einem Radio-Interview mit der BBC. Wörtlich: "Wenn Sie wollen, dass ich mich einer Art psychologischer Transformation unterziehe, also ich glaube, unsere Hörer wissen, dass das nicht passieren wird." Premierminister sein war für ihn immer weniger Dienst am Land als vielmehr die ultimative Hauptrolle im Theater, und deshalb ist denkbar, dass stimmt, was man sich an diesem hektischen Donnerstag in Westminster erzählt, bevor er seinen Rücktritt bekannt gibt. Boris Johnson, heißt es, habe intern gesagt, er werde schon deshalb nur als Parteichef gehen, nicht aber als Premierminister, um wenigstens noch 28 weitere Tage im Amt zu sein. 28 Tage, so viele fehlen Johnson, um einen Tag länger Premierminister gewesen zu sein als seine Vorgängerin Theresa May.
Großbritannien:Fast mussten sie Boris Johnson aus 10 Downing Street hinaustragen
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Am Mittwoch sah es noch so aus, als würde der britische Premier sich mit allen Mitteln an sein Amt klammern, aber dann ließen ihn auch seine treuesten Unterstützer stehen. Jetzt ist Boris Johnson zurückgetreten, nur nicht sofort, und auch nicht ganz.
Von Michael Neudecker, London
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