Wrack der "Costa Concordia":Fünf weitere Leichen geortet

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Gut zwei Monate nach der Havarie der "Costa Concordia" vor der italienischen Mittelmeerküste haben Einsatzkräfte fünf weitere Leichen gefunden. Damit sinkt die Zahl der Vermissten auf zwei. Die Gefahr einer Umweltkatastrophe durch auslaufenden Treibstoff konnte inzwischen gebannt werden.

Im Wrack der Costa Concordia sind fünf weitere Leichen geortet worden. Das teilte der Leiter des Einsatzteams der italienischen Nachrichtenagentur Ansa zufolge mit. Es werde allerdings einige Tage dauern, die Toten zu bergen. Bislang wurden 25 Tote geborgen, mit der Entdeckung vom Donnerstag sinkt die Zahl der Personen, die noch vermisst werden, auf zwei.

Zwei Monate nach der Havarie des Schiffes haben Helfer fünf weitere Leichen im Wrack der Costa Concordia entdeckt. (Foto: dpa)

Inzwischen ist auch die Gefahr einer großen Umweltkatastrophe durch auslaufendes Schweröl gebannt. Noch am Donnerstag sollte der letzte Treibstoff aus dem havarierten Kreuzfahrtschiff abgepumpt werden. An diesem Freitag würden die Arbeiten endgültig beendet, sagte der Bürgermeister der Insel Giglio, Sergio Ortelli. "Damit schließt sich ein Kapitel", sagte Ortelli in Florenz.

Die Costa Concordia war am 13. Januar mit mehr als 4200 Menschen an Bord vor der toskanischen Ferieninsel Giglio im Mittelmeer havariert. In den Tanks des Schiffes befanden sich zum Zeitpunkt des Unglücks nach früheren Angaben etwa 2380 Kubikmeter Treibstoff, überwiegend gefährliches Schweröl. Mit dem Abpumpen war eine niederländische Spezialfirma wochenlang beschäftigt.

Messungen hätten gezeigt, dass das Wasser rund um das Wrack kristallklar und sauber geblieben sei, sagte der Bürgermeister. Seine größte Sorge sei jetzt die Bergung des 290 Meter langen Schiffes. Die Aktion kann zehn bis zwölf Monate dauern. Offen ist, ob das teilweise vollgelaufene Schiff nach dem Aufrichten zerteilt werden muss oder aber an einem Stück abtransportiert werden kann. Die Reederei Costa Crociere will demnächst bekanntgeben, welche Firma das Schiff beseitigen soll.

Gegen den Concordia-Kapitän Francesco Schettino wird seit dem Unfall unter anderem wegen mehrfacher fahrlässiger Tötung, Havarie und Verlassen des Schiffes während der Evakuierung ermittelt. Schettino steht unter Hausarrest und kündigte jüngst an, ein Buch über seine Sicht des Schiffbruchs zu schreiben. Das Schiff war auf seiner nächtlichen Fahrt zu nahe an die Insel herangekommen und hatte dabei einen Felsen gerammt.

© Süddeutsche.de/dpa/ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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