Vegetarisches Festival in Phuket:Zwischen Schönheit und Schmerz

Mit Nadeln durchbohrte Zungen. Pistolenläufe, die aus offenen Wunden ragen. Dazu der immer gleiche Blick: stoisch, streng, stolz. Selbstverstümmelung ist beim jährlichen Vegetarischen Festival auf der thailändischen Insel Phuket zum grausamen Ritual geworden. Die Prozession in Bildern.

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Mit Nadeln durchbohrte Zungen. Pistolenläufe, die aus offenen Wunden ragen. Dazu der immer gleiche Blick: stoisch, streng, stolz. Selbstverstümmelung ist beim jährlichen Vegetarischen Festival in der thailändischen Inselstadt Phuket zum grausamen Ritual geworden. Die Prozession in Bildern. Zwischen Schönheit und Schmerz: Dieser Festivalbesucher hat sich mit blauweißem Perlenschmuck überhäuft. Doch seinen Mund kann er kaum schließen ob der spitzen Nadeln, die seine Wange durchstoßen. Gesundheit und Reinheit erhoffen sich die religiösen Teilnehmer der Prozession von dieser schmerzhaften Tradition. Auf einer lokalen Webseite heißt es über den Umzug: "Zartbesaiteten wird nicht empfohlen, sich das anzusehen."

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Das Fest ist der Auftakt zu einer Zeit der Abstinenz: Im neunten Mondmonat des chinesischen Kalenders verzichten die Gläubigen unter anderem auf Alkohol, Geschlechtsverkehr und Fleisch.

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Selbstverstümmelung als eine Form der Gottesanbetung: Jedes Jahr werden die Prozessionsteilnehmer kreativer, werden die Gegenstände noch ein bisschen größer und schwerer, die sich die Gläubigen durch die ehemals unversehrte Haut bohren. Chinesische Götter sollen sie davor bewahren, Narben davonzutragen. Dennoch forderte das rauschende Fest im letzten Jahr 74 Verletzte und einen Toten.

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Von der Spielzeugwaffe zum metallenen Teil eines Autoreifens: Das schwere Piercing muss dieser Gläubige mit der Hand festhalten. Der ungewöhnliche Körperschmuck soll ihm Erlösung von seinen Sünden bringen.

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Diese Feiernden setzen sich einem Regen aus explodierenden Feuerwerkskörpern aus. Farbenfroh, aber schmerzhaft, wie die gekrümmten Körper einiger Festivalteilnehmer im Hintergrund zeigen.

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Trotzdem setzen sie ihren Umzug fort, tragen Statuen und religiöse Symbole durch die Straßen.

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Sechs chinesische Tempel stehen im Mittelpunkt der religiösen Zeremonien des neuntägigen Festes. Dass die Feier in Phuket in dieser Größe begangen wird, liegt an den vielen Bewohnern chinesischer Herkunft: 35 Prozent der Bevölkerung in der thailändischen Inselstadt sind Chinesen.

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Zwischen Abscheu und Faszination: Dieser Mann fügt sich Wunden mit einer Säge zu.

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Ein Netz aus Nadeln: Bläulich schimmert die zerstochene Zunge dieses Festivalbesuchers. Die tätowierten Ohren fallen kaum noch auf.

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Schweiß glitzert im Gesicht dieses farbenfroh gekleideten Gottesanbeters. Schwerter ragen aus seinen Wangen. Ohne Hilfe scheint er kaum aufrecht stehen zu können, andere Prozessionsteilnehmer müssen ihn stützen.

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In den regungslosen Gesichtern der Gläubigen ist nicht abzulesen, was sie antreibt. Auch dieser Mann trägt prächtigen Schmuck auf qualvolle Weise. Bildern wie diesen wohnt eine erschreckende Ästhetik inne.

© Süddeutsche.de/afp/Reuters/soli - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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