Unfall:Mindestens ein Toter nach Flugzeugkollision im Sauerland

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Teile des abgestürzten Learjets auf einer Straße bei Olsberg im Sauerland. (Foto: REUTERS)

Über Olsberg im Sauerland ist ein Flugzeug nach einem Zusammenstoß mit einem Kampfjet der Luftwaffe abgestürzt. An Bord des verunglückten Fliegers waren zwei Personen. Mindestens einer der Passagiere kam ums Leben.

  • Zwei Flugzeuge kollidieren bei gemeinsamer Übung im Sauerland
  • Zivilmaschine stürzt über unbewohntem Gebiet ab
  • Mindestens einer der Passagiere kommt ums Leben

Zusammenstoß über Olsberg im Sauerland

Im Hochsauerlandkreis ist über der Ortschaft Elpe bei Olsberg ein Learjet nach einer Kollision mit einem Eurofighter der Luftwaffe abgestürzt. Der Absturz geschah bei einer gemeinsamen Übung mit zwei Kampfjets der Bundeswehr. Die zwei Eurofighter und der Learjet hätten sich in der Luft zu einem Manöver getroffen. Dabei seien die beiden Flugzeuge auf einer Höhe von drei bis fünf Kilometern sowohl am Flügel als auch am Rumpf miteinander kollidiert, sagte ein Sprecher der Bundeswehr. Der Learjet mit zwei Personen an Bord war daraufhin noch über den Ort geflogen und in ein Waldstück bei Olsberg-Elpe gestürzt. Er ging in Flammen auf. Die Militärmaschine ist nach der Kollision auf ihrer Basis in Nörvenich bei Köln gelandet.

Mindestens einer der Passagiere kam ums Leben

An Bord des abgestürzten Flugzeugs befanden sich ein Pilot und ein Passagier. Nach Angaben der Feuerwehr wurde inszwischen mindestens einer der beiden Passagiere tot aufgefunden. Die Feuerwehr und andere Einsatzkräfte sind an der schwer zugänglichen Unfallstelle. Der WDR berichtet unter Berufung auf Augenzeugen, dass sich die Absturzstelle des Learjets etwa 80 Meter neben einem Wohnhaus befinden soll.

Bundeswehr-Kampfjet schwer beschädigt

Der von der Kollision betroffene Bundeswehr-Jet wurde schwer beschädigt, sagte der Kommodore des Taktischen Luftwaffengeschwaders 31, Oberst Andreas Hoppe, am Montag der Nachrichtenagentur dpa. Es sei eine Glanzleistung des Piloten des beschädigten Flugzeugs gewesen, seine Maschine wieder sicher zurückzubringen. Die beiden Piloten werden derzeit psychologisch betreut.

Zivilmaschine gehörte zu Bundeswehr-Dienstleister

Die Zivilmaschine sei für die Gesellschaft für Flugzieldarstellung (GFD) unterwegs gewesen, heißt es. Das Unternehmen ist eine Airbus-Tochterfirma, die für die Bundeswehr Übungsaufgaben übernimmt. Bei der Übung sei es um zivile Flugzeuge in Notlagen gegangen, die sich nicht mehr über Funk melden können. Im Ernstfall nehmen in solchen Fällen zwei Eurofighter Sichtkontakt auf und leiten die Maschine zum nächsten Flugplatz, so Hoppe. Ein Eurofighter fliege dabei in einem Abstand von 500 bis 1000 Meter neben dem Zivilflugzeug, das andere etwa drei Kilometer dahinter.

Nach Angaben von Oberst Hoppe werden solche Situationen regelmäßig geübt, mitunter drei- bis fünfmal in der Woche. Die beiden Piloten der Bundeswehr-Jets seien sehr erfahren gewesen. Bisher ist unklar, wie es zu dem Unfall kommen konnte. Das Luftfahrt-Bundesamt habe Ermittlungen aufgenommen.

© Süddeutsche.de/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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