Bei einer Explosion in einem Kohlebergwerk in Nordkolumbien sind mehrere Bergleute getötet worden. Über die Anzahl der Opfer gibt es bislang unterschiedliche Angaben.
Einer offiziellen Erklärung des staatlichen kolumbianischen Geologie- und Bergbauinstitut (Ingeominas) zufolge starben nach "vorläufigen Untersuchungen" mindestens 20 Arbeiter bei der Gasexplosion in der Mine "La Preciosa". Weitere sechs Kumpel seien bei dem Unglück nahe des Ortes Sardinata verletzt worden. Rettungsteams und Einheiten des Militärs waren mit einem Hubschrauber vor Ort.
Ein Zivilschutzmitarbeiter sagte dem Sender Radio Nacional de Colombia, dass vier Tote im Stollen gefunden worden seien. Ein Kumpel sei im Krankenhaus gestorben. Ob die anderen Leichname schon geborgen werden konnten, war nach seinen Informationen zunächst unklar.
Laut dem Sicherheitsbeauftragten der Gemeinde Sardinata, Alvaro Silva, ereignete sich die Explosion während des Schichtwechsels am frühen Mittwochmorgen. Deshalb sei schwierig zu bestimmen, wie viele Bergarbeiter genau verschüttet wurden. Bergbauminister Carlos Rodado ordnete die vorläufige Schließung der Unglücksmine an. Ermittlungen sollen feststellen, ob möglicherweise Sicherheitsauflagen verletzt worden sind.
Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos wurde bei seinem Frankreichaufenthalt über das Unglück informiert. Er stehe in ständigen Kontakt mit dem Bergbau- und Energieminister, um die notwendigen Maßnahme abzustimmen, hieß es.
In der Mine La Preciosa kamen vor vier Jahren bei einem ähnlichen Unglück schon einmal 31 Bergarbeiter ums Leben.
Die Mine liegt in der Provinz Norte de Santander nahe der venezolanischen Grenze und etwa 400 Kilometer nordöstlich der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá.
In einem anderen zu Sardinata gehörenden Bergwerk waren erst im Oktober vergangenen Jahres sechs Bergleute bei einer Methangasexplosion getötet worden. Insgesamt starben im vergangenen Jahr in Kolumbien nach amtlichen Angaben mehr als 170 Kumpel bei ihrer Arbeit.
Das südamerikanische Land ist der fünftgrößte Kohleförderer der Welt nach Indonesien, Australien, Russland und Südafrika.