Flugzeugabsturz in Pakistan:Ausreiseverbot für Airline-Eigner

Lesezeit: 1 min

Zwar war nach Ansicht von Militär und Luftfahrtaufsicht das Wetter schuld an dem Absturz einer Boeing 737 in Pakistan. Doch das Innenministerium in Islamabad hat ein Ausreiseverbot gegen den Besitzer der Airline verhängt. Bei dem Unglück kamen 127 Menschen ums Leben.

Einen Tag nach dem Flugzeugabsturz in Pakistan, bei dem 127 Menschen starben, hat Islamabad ein Ausreiseverbot gegen den Eigentümer der Fluglinie Bhoja Air verhängt. Farooq Bhoja dürfe nun das Land nicht mehr ohne Genehmigung der Regierung verlassen, sagte der pakistanische Innenminister Rehman Malik.

Im Landeanflug auf Islamabad prallte die Maschine aus Karachi am Freitag auf den Boden auf und fing Feuer. Alle 127 Menschen an Bord starben. (Foto: dpa)

Premierminister Yousuf Raza Gilani hatte eine Untersuchung des Absturzes angeordnet. Sprecher der Fluggesellschaft Bhoja, der Armee und der zivilen Luftfahrtbehörde CAA sagten, eine Schlechtwetterfront sei schuld an dem Unglück. Der Bhoja-Sprecher sagte, das Alter der Boeing 737-200 habe mit dem Absturz nichts zu tun. "Es gab keinerlei technische Probleme, Grund war das schlechte Wetter." Auch Vertreter des Militärs und der CAA führten das Unglück auf Sturm und Hagelschauer zum Zeitpunkt des Landesanflugs auf Islamabad zurück. Von anderer Stelle hieß es, die Unglücksursache sei noch ungeklärt.

"Niemand hat überlebt. Es gab keine Möglichkeit zu überleben bei diesem Absturz", sagte der Luftfahrtbeamte Junaid Khan. Ein Sprecher des größten Krankenhauses in Islamabad sagte, es seien mehr als hundert Leichen geborgen worden. Trotz des Feuers seien die meisten Leichen nicht verbrannt, und mehr als die Hälfte der Opfer bereits identifiziert worden.

Die Maschine war am Freitag auf dem Flug von Karachi nach Islamabad kurz vor der Landung auf dem Boden aufgeprallt und in Flammen aufgegangen. Wrackteile der Maschine lägen nahe des Dorfs Hussain Abad über einen Radius von zwei Kilometern verstreut, sagte der Leiter der Bergungsarbeiten. An Bord der Maschine waren 121 Passagiere, darunter elf Kinder, sowie sechs Besatzungsmitglieder.

Es war der erste Flug von Bhoja Air auf dieser Strecke nach Wiederaufnahme des Flugbetriebs im März. Die Fluglinie war 2000 in finanzielle Schwierigkeiten geraten und hatte den Betrieb eingestellt.

© Süddeutsche.de/dapd/AFP/leja - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: