Afghanistan-Einsatz:Britische Soldatin bringt Kind in Nato-Camp zur Welt

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Sie absolvierte noch einen harten Guerilla-Marsch - dabei war die britische Soldatin schon schwanger. In einem Nato-Camp in Afghanistan hat die junge Frau jetzt einen gesunden Jungen zur Welt gebracht. Weder sie noch ihre Vorgesetzten sollen von der Schwangerschaft etwas geahnt haben.

Erst vor wenigen Tagen war das Nato-Camp Bastion in der afghanischen Provinz Helmand, in dem auch der britische Prinz Harry stationiert ist, von radikalislamischen Taliban angegriffen worden, zwei US-Soldaten kamen dabei ums Leben. Jetzt hat eine britische Soldatin dort einen gesunden Jungen zur Welt gebracht, wie das Verteidigungsministerium in London bestätigte.

Mutter und Kind seien einen Tag nach der Geburt "in einem stabilen Zustand" und bekämen im Feldkrankenhaus "die bestmögliche Behandlung", sagte ein Sprecher des Ministeriums. Es solle nun ein Ärzteteam eingeflogen werden, bevor beide nach Großbritannien transportiert werden könnten.

Der Sprecher betonte, die Armee habe nichts von der Schwangerschaft der Frau gewusst. Es sei "nicht militärische Praxis", schwangere Frauen in Einsätze zu schicken. Auch die Frau selbst soll nicht gewusst haben, dass sie in "anderen Umständen" war. Erst als sie wegen anhaltender Bauchschmerzen zu einem Arzt gegangen sei, habe sie von ihrer Schwangerschaft erfahren.

Laut Daily Mail war die Soldatin in der 34. Schwangerschaftswoche, der Junge kam etwa fünf Wochen zu früh auf die Welt. Wie die Daily Mail weiter berichtet, soll die Frau schon schwanger gewesen sein, als sie noch ein hartes Training vor dem Afghanistan-Einsatz absolvierte, das unter anderem einen Guerilla-Marsch einschließt.

Nach BBC-Angaben ist es bisher noch nie vorgekommen, dass eine britische Soldatin am Rande eines Kampfeinsatzes ein Kind bekommt. "Es ist das erste Mal, zumindest in den letzten 100 Jahren, dass bei uns so etwas passiert ist", bestätigte eine Sprecherin des Verteidigungsministeriums in London. Seit 2003 mussten mehr als 70 britische Soldatinnen aus Afghanistan wieder nach Hause geschickt werden, nachdem ihre Schwangerschaft bekannt wurde.

© Süddeutsche.de/AFP/vks - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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