Drogen-Krieg in Mexiko:Gründer des Zeta-Kartells wahrscheinlich erschossen

Er hat das berüchtigte Zeta-Kartell mitbegründet und soll für Hunderte Morde verantwortlich sein. Jetzt ist Heriberto Lazcano wahrscheinlich tot. Vieles deutet darauf hin, dass er bei einem Schusswechsel mit Soldaten ums Leben kam.

Mexikanische Sicherheitskräfte haben möglicherweise den Boss des Drogenkartells Los Zetas, Heriberto Lazcano, getötet.

Die Marine teilte am Montagabend mit, vieles deute nach einer Untersuchung darauf hin, dass "El Lazca", einer der meistgesuchten Kriminellen des Landes, einer von zwei Männern sei, die am Sonntag bei einem Schusswechsel mit Soldaten im Bundesstaat Coahuila starben.

Nach der Schießerei in Progreso im Norden Mexikos hatten die Behörden forensische Tests gemacht, um die Identität der Toten zu klären. Um zweifelsfrei nachzuweisen, dass Lazcano unter den Getöteten ist, sind den Angaben zufolge weitere forensische Untersuchungen notwendig.

Für Hinweise, die zur Ergreifung des Gründers des Zeta-Kartells führen, hatten die Generalstaatsanwaltschaft in Mexiko und US-Behörden Belohnungen in einer Gesamthöhe von mehr als sieben Millionen Dollar ausgesetzt. Der auch als "El Verdugo" bekannte Drogenboss wird für mehrere hundert Morde verantwortlich gemacht.

Die Zetas hatten sich aus einer Gruppe früherer Elitesoldaten gebildet, die zunächst als bewaffneter Arm des Golfkartells rivalisierende Gruppierungen bekriegten. Vor zwei Jahren spalteten sie sich ab und stiegen als eigenständiges Syndikat ins Drogengeschäft ein. Das Einflussgebiet der Zetas, die dafür berüchtigt sind, ihre Feinde zu köpfen und zu zerstückeln, reicht über den gesamten Osten Mexikos bis nach Guatemala und in andere Länder Mittelamerikas. Seit dem Bruch herrscht zwischen den beiden Banden ein blutiger Krieg um die Kontrolle der Schmuggelrouten in die USA.

Seit der scheidende Präsident Felipe Calderón bei seinem Amtsantritt im Dezember 2006 die Armee gegen die Drogenbanden einsetzte, wurden bereits mehr als 60.000 Menschen im mexikanischen Drogenkrieg getötet.

© Süddeutsche.de/dpa/dapd/leja - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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