Weil sich ein Geretsrieder Berufsfahrer trotz 1,24 Promille Alkohol im Blut noch hinters das Steuer eines Ausflugsbusses setzte, kam es am Montagnachmittag zu einem folgenschweren Verkehrsunfall auf der B 472: Drei teils schwer Verletzte, ein Sachschaden von insgesamt rund 12 000 Euro und erhebliche Behinderungen entlang der Bundesstraße waren das Ergebnis. Doch mit seiner Fahrt gefährdete der Unfallverursacher noch wesentlich mehr Menschen - die Passagiere in dem vollbesetzten Reisebus, die nur durch Glück unverletzt davon kamen.
Wie die Polizei mitteilte, fuhr der Unfallverursacher, ein 59-jähriger Busfahrer aus Geretsried, gegen 17.15 Uhr mit seinem Bus auf der B 472 aus Richtung Bad Tölz. Er sollte eigentlich Tagestouristen von einem Ausflug an den Tegernsee zurück nach Kochel am See befördern. Doch auf Höhe des Stallauer Weihers nahe Bad Heilbrunn kam er mit seinem Reisebus über die Mittellinie und touchierte dabei auf der Gegenfahrbahn das entgegenkommende Fahrzeug einer 50-jährigen Frau aus Bichl. Sie kam mit ihrem Auto ins Schlingern und schleuderte letztlich von der Fahrbahn. Im Auto der Bichlerin saßen zudem ihre beiden erwachsenen Kinder, eine 27-jährige Frau und ein 28-jähriger Mann.
Während Mutter und Tochter bei dem Unfall leicht verletzt wurden und durch die herbeigerufenen Rettungskräfte ins Krankenhaus Bad Tölz gebracht wurden, erlitt der 28-jährige Sohn und Mitfahrer, der auf der Rückbank gesessen hatte, schwere Verletzungen. Er musste mit dem Rettungshubschrauber ins Unfallklinikum Murnau geflogen werden. Die Passagiere des Ausflugsbusses blieben hingegen unverletzt.
Die Polizei bemerkte indes Alkoholgeruch beim Fahrer des Busses. Ein Atemalkoholtest ergab 1,24 Promille. Eine Blutentnahme wurde angeordnet, die Beamten stellten zudem seinen Führerschein sicher. Bislang, so erklärten die Beamten, sei der Busfahrer allerdings noch nicht polizeilich in Erscheinung getreten. Dennoch erwartet ihn nun eine Strafanzeige.
Das Auto der Bichlerin musste durch einen Abschleppdienst geborgen werden. Der Bus hingegen konnte mit einem Ersatzfahrer seine Fahrt nach Kochel fortsetzen. Betroffen vom Unfall waren allerdings auch zahlreiche weitere Autofahrer: Weil die B 472 zur Unfallaufnahme vollständig durch die Polizei gesperrt werden musste, entstanden erheblichen Behinderungen und Staus entlang der Bundesstraße, die auch nach Aufhebung der Sperre noch andauerten.