Öffentlicher Nahverkehr:Einfacher zum richtigen Preis

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Auch für die S7 wird es neue Tarifkreise geben. (Foto: Hartmut Pöstges)

Der MVV will seine Tarifstruktur umstellen. Dafür gibt es neue Kreise und mehr als 70 Korrekturen. Sie betreffen auch Bahnhöfe und Bushaltestellen im Landkreis.

Die geplante Tarifreform des Münchner Verkehrsverbunds (MVV) wird für Pendler aus einigen Gemeinden im Landkreis womöglich deutliche Verbesserungen bringen. Laut einem internen Papier, das der SZ vorliegt, hat der Verbund derzeit 70 Gemeinden im gesamten Umland definiert, in denen alte Tarifgrenzen aufgehoben und ärgerliche Preissprünge abgeschafft werden sollen - oder zumindest keine neue entstehen sollen. Betroffen sind einer Übersicht zufolge auch die Bahnhöfe Wolfratshausen und Hohenschäftlarn der S7, sowie die Bushaltestellen Egling, Münsing und Bad Heilbrunn. Wie hoch die Ersparnisse für Pendler aus diesen Gemeinden konkret sind und ob es überhaupt welche geben wird, ist derzeit noch unklar.

Die Gesellschafterversammlung des MVV muss konkrete Preise am 24. November abschließend beraten. Klar ist, dass die Tarifreform in jedem Landkreis knifflig werden wird. Denn aus den bisherigen 16 Tarifkreisen sollen nun sieben werden: ein einheitlicher für das Stadtgebiet und einige stadtnahe Umlandgemeinden, sechs für das Umland. Das bedeutet, dass einige Gemeinden sogar einen Kreis nach außen rutschen und die Preis dort teurer werden könnten. Das werde sich nicht überall vermeiden lassen, Härtefälle sollen aber vermieden werden. Es soll grundsätzlich das Prinzip gelten "gleicher Preis für alle Stationen einer geschlossenen Siedlung". Und es wird Städte und Gemeinden geben, die von der neuen Tarifeinteilung in jedem Fall profitieren werden.

Laut der neuen Grafik mit den sieben Kreisen liegt Wolfratshausen, die Endstation der S7, genau an der Grenze des dritten äußeren Ringes zum vierten, Icking an der des zweiten zum dritten und Hohenschäftlarn an der des ersten zum zweiten. Diese Überlappungsbereiche werden jeweils dem Kreis, in dessen Richtung man fährt, zugerechnet. Es muss also kein zusätzlicher Kreis bezahlt werden. Auch die Bushaltestellen Bad Heilbrunn, Münsing und Egling werden künftig an der Grenze ihres neuen Tarifkreises liegen.

Mit den sieben einheitlichen Tarifkreisen entfallen künftig die bisherigen Ringe, die für Dauerkartenbesitzer entscheidend waren. Künftig soll es keine Zonen und Ringe mehr geben, sondern nur noch einheitliche Tarifkreise, die sowohl für Einzel- und Streifenkarten als auch für Monats- und Jahreskarten relevant sind.

© SZ vom 10.11.2017 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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