Neuer Schulleiter in Benediktbeuern:Handwerk und Theater mit Bergpanorama

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Peter Mückstein wohnt in Geretsried. Zuletzt hat er in München die Grundschule an der Blumenauer Straße geleitet. (Foto: Harry Wolfsbauer)

Der Einstieg nach den Sommerferien ist gelungen: Peter Mückstein will an der Grund- und Mittelschule mehr bieten als nur Unterricht.

Von Petra Schneider, Benediktbeuern

Die erste Schulwoche ist vorüber, und Peter Mückstein freut sich: Der Einsteig sei sehr schön gewesen, das Kollegium "toll, sehr innovativ und mit hoher Einsatzfreude", schwärmt der neue Schulleiter der Grund- und Mittelschule Benediktbeuern, der die Nachfolge der langjährigen Rektorin Ursula Kirsch angetreten hat. Dass er nun auf seinem täglichen Schulweg von Geretsried den Blick auf die Benediktenwand hat, "das genieße ich sehr", sagt der 51-Jährige verheiratete Vater von drei Kindern.

Mückstein war Lehrer an der Karl-Lederer-Grundschule in Geretsried, Konrektor in Bad Heilbrunn, Tutzing und an der Montessorischule Biberkor. Zuletzt pendelte er nach München, war Rektor der dortigen Grundschule an der Blumenauer Straße. Die Nähe zu seinem Wohnort Geretsried sei nicht der entscheidende Grund für den Wechsel gewesen. "Ich wollte gerne an eine größere Schule mit angeschlossener Mittelschule", erklärt er.

In Benediktbeuern sei das gegeben: Insgesamt 340 Schüler aus fünf Gemeinden besuchen die Grund- und Mittelschule, knapp 35 Lehrer plus externe Kräfte, etwa in der Mittagsbetreuung, arbeiten dort. Die Mittelschule sei von ihrem Bestand her nicht gefährdet, sagt Mückstein. "Aber sie ist nicht mehr so breit aufgestellt." Zukünftig werde die neunte Jahrgangsstufe, anders als heuer, nicht mehr zweizügig sondern einzügig laufen. Dabei hätten die Mittelschulen mit ihrer praxisnahen Ausbildung, vor allem in Bezug auf handwerkliche Berufe, ein Alleinstellungsmerkmal. Die Öffnung der Schule nach Außen ist dem neuen Direktor wichtig: Netzwerke mit heimischen Betrieben knüpfen, Austausch über Lehrstellenangebote und Anforderungen seitens der Wirtschaft pflegen. "Aber natürlich machen wir die Schüler auch fit am Computer", betont Mückstein, der eine Zusatzausbildung als "Medienexperte" absolviert hat.

Denn es sei heutzutage unverzichtbar, jungen Menschen zu vermitteln, wie sie mit der Informationsflut umgehen und neue Medien sinnvoll nutzen können. "Schulen leisten generell guten Unterricht", sagt er. "Die Frage ist, was machen sie darüber hinaus?". Mückstein, der auch eine Zusatzausbildung als Theaterlehrer an der Uni Erlangen gemacht hat, will viel "darüber hinaus" machen: eine Theatergruppe für die dritten bis sechsten Klassen anbieten, weiter daran arbeiten, dass die Integration von Flüchtlingskindern gelingt und behinderte Schüler am Schulleben teilhaben können. Mückstein war an der Montessorischule Biberkor Beauftragter für Inklusion - ein Thema, "das mir sehr am Herzen liegt". Drei Partnerklassen der Von-Rothmund-Förderschule gibt es in Benediktbeuern. Sie bringen eigene Lehrkräfte mit und gestalten gemeinsame Unterrichtsstunden mit den Regelklassen.

Persönlichkeitsbildung und Werteerziehung, das seien wichtige Aufgaben, die Schule leisten müsse. Dazu gehören für ihn auch kulturelle Bildung und Heimatbezug. Neben seinen Aufgaben als Schulleiter wird Mückstein 13 Stunden unterrichten: Musik und Mathe in der Mittelstufe. Wenn ihm Schule und Familie Zeit lassen, geht er gern in die Berge und fährt Ski. Auch mit Schülergruppen sei er schon auf der Tutzinger Hütte gewesen. Und er liebt Musik: Mückstein spielt Flügelhorn bei der "Gartenberger Bunkerblasmusik".

© SZ vom 19.09.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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