Energiewende:Weiterer Schritt zum Solarpark

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Penzberger Stadtrat stimmt mehrheitlich für die beiden Anlagen an der Staatsstraße. BfP und Grüne haben Bedenken

Von Alexandra Vecchiato, Penzberg

Der geplante Solarpark spaltet den Stadtrat. Das Gremium hat vor Kurzem über die Realisierung zweier Fotovoltaikanlagen entlang der Staatsstraße nach Bichl diskutiert. Es handelt sich um ein Projekt des Kommunalunternehmens Stadtwerke Penzberg. Die beiden Paneel-Felder sollen nach dessen Plan Mitte dieses Jahres ans Netz gehen.

Während die Bürger für Penzberg (BfP) beide Standorte ablehnten, befürworten die Grünen grundsätzlich diesen Beitrag zur Energiewende. Allerdings lehnen sie den Standort direkt am Stadteingang ab. Als Begründung führen sie an, dass sich Moorboden, wie er dort zu finden sei, nicht als Untergrund für derartige Anlagen eigne. Die Leistung des neuen Solarparks soll ausreichen, um 470 Haushalte in der Stadt mit Strom versorgen zu können. Eine Anlage ist beim Ortsausgang Richtung Bichl auf der linken Seite vorgesehen, die zweite auf der anderen Straßenseite (kurz nach der Abzweigung nach Edenhof) neben dem Bahngleis. Um die beiden Fotovoltaikanlagen errichten zu können, müssen Bebauungspläne aufgestellt werden. Im Zuge dieses Verfahrens werden Behörden, Bürger und andere nach Einwänden und Anregungen gefragt. Das Landratsamt Weilheim-Schongau etwa forderte einen Umweltbericht. Die Penzberger Ortsgruppe des Bund Naturschutz monierte, dass diese Fotovoltaikanlagen gravierende Eingriffe in die Landschaft darstellten. Sie forderte indes, zunächst die Dachflächen in der Stadt besser auszunutzen, ehe neue Flächen für einen Solarpark verbraucht würden.

Seit der ersten Vorstellung des Projekts im Bauausschuss lässt Manfred Reitmeier (BfP) nicht locker. Er wiederholte seine Bedenken im Stadtrat und sieht sich durch die vorliegenden Stellungnahmen der Fachbehörden bestätigt. Der Solarpark werde ein Fremdkörper bleiben und ließe sich nicht in Einklang mit dem Naturschutz bringen, sagte er. Der Bau der beiden Fotovoltaikanlagen sei ein zu großer Eingriff in die Landschaft. Seine Fraktionskollegen schlossen sich dieser Meinung an.

Wolfgang Sacher zweifelte gar die Wirtschaftlichkeit des Solarparks an. Stadtwerke-Chef Josef Vilgertshofer versprach daraufhin, zur nächsten Verwaltungsratssitzung am Mittwoch, 21. Februar, eine entsprechende Berechnung als beweis vorzulegen.

Die Grünen befürworten im Großen und Ganzen den Solarpark. Ihr seien die Paneele lieber als ein Windrad, sagte Fraktionssprecherin Kerstin Engel. Unter den aufgeständerten Anlagen könnten die Wiesen extensiv genutzt werden, Wald müsse keiner gerodet und Flächen nicht versiegelt werden. Allein die Folgenutzung möchte Engel festgeschrieben haben. Auf den Wiesen müsse "zwangsweise" wieder Landwirtschaft stattfinden, es dürften "keine baulichen Anlagen" errichtet werden. Diese Bedenken hatte ein Bürger in seiner Stellungnahme zu den Bebauungsplänen geäußert. Allerdings hadern die Grünen mit dem Standort am Ortseingang. Moorflächen seien nicht geeignet, um solche Anlagen aufzustellen, lautet ihre Begründung.

Mehrheitlich stimmte der Stadtrat dafür, das Aufstellen der Bebauungspläne voranzutreiben. Sie werden erneut öffentlich ausgelegt.

© SZ vom 16.02.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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