Die Polizei ermittelt weiter im Fall des 13-Jährigen, der in Bad Tölz mehrere tausend Euro verschenkt hat. Der Junge behauptete zunächst, er habe so neue Freunde finden wollen. Nun vernimmt die Polizei Familienangehörige, weil es Zweifel an der Version gibt. "Wir wollen sehen, ob nicht noch mehr dahinter steckt", sagt Polizeisprecher Stefan Sonntag.
Der Junge könnte auch zu der aufsehenerregenden Aktion gezwungen worden sein. Das sei zu hören gewesen, sagte der Polizeisprecher, konkrete Anhaltspunkte gebe es aber nicht. Auch wenn der 13-Jährige strafunmündig ist, müsse der Fall aufgeklärt werden.
Der Junge hatte heimlich gut 20.000 Euro genommen und einen Teil davon am Samstagnachmittag in der Siedlung am Lettenholz verteilt - in Summen zwischen 100 und 2400 Euro. Das Geld gehört nahen Verwandten und nicht den Eltern. Es handelt sich nicht um Schwarzgeld. Als die Polizei den 13-Jährigen antraf, hatte er noch Geld bei sich.
4500 Euro hatten Anwohner und die Eltern beschenkter Kinder noch am Samstag zurückgebracht. Allerdings fehlt noch immer ein mittlerer vierstelliger Betrag. Die Polizei fordert alle Empfänger auf, sich bei der Inspektion zu melden. Wer das Geld behalte, unterschlage es womöglich. "Wir gehen schwer davon aus, dass jeder Ehrliche das Geld zurück gibt", sagt Polizeisprecher Sonntag.