Baustelle:Wolfratshauser A95-Ausfahrt wird gesperrt - Umleitung ist 30 Kilometer lang

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Es wird ernst: Von Sonntagabend an sind Autobahnausfahrt und Zubringer in Wolfratshausen gesperrt, der Verkehr wird umgeleitet. (Foto: Hartmut Pöstges)

Die Autobahndirektion führt den Verkehr vier Tage lang nur über Seeshaupt. Die meisten Pendler dürften sich aber in Schäftlarn stauen.

Von Claudia Koestler und Konstantin Kaip, Wolfratshausen

Von Sonntagabend an müssen Autofahrer einen weiten Bogen um Wolfratshausen machen, wenn sie auf die Garmischer Autobahn A95 fahren oder von ihr abfahren wollen. Die Anschlussstelle der Loisachstadt wird komplett gesperrt - und zwar voraussichtlich vier Tage bis kommenden Donnerstag, 12 Uhr. Alle Autofahrer sollen bis dahin über die Ausfahrt Seeshaupt über Beuerberg, Königsdorf und die B 11 aus und nach Wolfratshausen gelangen, so sieht es zumindest die Umleitung der Autobahndirektion vor. Bereits am Samstagnachmittag werden die ersten der zahlreichen Schilder aufgestellt.

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Das wird eng in Wolfratshausen: Ampel und und Ausfahrt der A95 müssen dringend saniert werden. Das dauert einige Tage.

Der Grund für die Vollsperrung ist eine Sanierung der Anschlussstelle Wolfratshausen und des Autobahnzubringers B11a. "Diese Autobahnabfahrt macht große Probleme, weil es dort immer wieder zu großen Rückstauungen kommt", erklärt Josef Seebacher, Sprecher der Autobahndirektion Südbayern. Deshalb werde das Staatliche Bauamt Weilheim dort eine neue, verkehrsabhängig gesteuerte Ampel installieren, die Wartezeiten und Stauungen vor allem in den Ferienzeiten verringern soll. "Im Rahmen dieser Baumaßnahme kamen wir mit an Bord, weil wir so die Sanierung der Fahrbahn gleich mitmachen können", sagt Seebacher. Der Fahrbahnbelag habe nämlich inzwischen das Ende seiner Lebensdauer erreicht und sei erheblich beschädigt. Auf einer Länge von rund 1,8 Kilometern soll der Asphalt der B11a deshalb komplett erneuert werden.

Der Zeitpunkt eine Woche vor Ostern sei bewusst gewählt worden: "In dieser Zeit ist die Verkehrsbelastung durch Pendler am geringsten, und der Ferienverkehr ist noch nicht am Start." Die Bauarbeiten würden als Rund-um-die-Uhr-Baustelle "so schnell wie es technisch und logistisch möglich ist ausgeführt", betont Seebacher, "damit alles fertig ist, wenn die ersten zu den Verwandtenbesuchen aufbrechen." Dreieinhalb Tage könne gezielt gearbeitet werden. Eine halbseitige Fahrbahnöffnung oder eine Nachtbaustelle stattdessen hätte die Arbeiten auf mindestens sechs Wochen verlängert. "Lieber eine schnelle, schmerzhafte Operation als ein langes Dahinwurschteln", fasst der Sprecher zusammen.

Autofahrer aus dem Raum Wolfratshausen und Geretsried wie auch aus dem Gebiet rund um Münsing mit dem Ziel Autobahn müssen damit allerdings rund 30 Kilometer mehr fahren - auf einfachem Weg. Sie sollen in der kommenden Woche entweder über die B 11 nach Königsdorf und von dort über die Staatsstraße 2064 über Beuerberg zur Anschlussstelle Seeshaupt auf die A 95 fahren, beziehungsweise von Münsing über die Staatsstraße 2065. Die Route erklärt Seebacher mit den offiziellen Umleitungsstrecken: "Wir müssen auf die standardisierte, zugelassene Umleitungsstrecke verweisen." Es sei ihm zwar bewusst, dass die Ausweichroute über Seeshaupt für manche "eine gewaltige Strecke" darstelle. "Aber wir können nicht für jeden eine individuelle Alternative empfehlen". Er vertraue darauf, "dass Ortskundige für sich andere Routen finden, die es ja gibt. Oder das Navi bemühen."

Zahlreiche Pendler könnten durch die Wolfratshauser Innenstadt fahren, um auf der B11 über Icking nach Schäftlarn auf den Autobahnzubringer zu kommen. Der Wolfratshauser Bürgermeister Klaus Heilinglechner (BVW) ist sich dieser Gefahr bewusst. "Glücklich bin ich über das Ganze nicht", sagt er. "Aber wir können die Durchfahrt durch Wolfratshausen auch nicht einfach sperren." Die Stadt könne nur hoffen, dass sich die meisten Autofahrer an die beschilderte Umleitung halten. Wolfratshausen habe ohnehin derzeit noch die Baustelle am Kreisverkehr im Gewerbegebiet, der ebenfalls wegen Sanierung gesperrt ist. Angesichts dessen könnten viele Autofahrer dann doch den Umweg über Beuerberg in Kauf nehmen, hofft Heilinglechner. Auf Zeitverlust müsse man sich aber einstellen. "Es wäre gescheiter, man würde in der Woche einen Osterurlaub nehmen."

© SZ vom 07.04.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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