Wernher von Brauns Neffe:Eine schrecklich komplizierte Familie

Christoph von Braun in seinem Münchner Büro. (Foto: Catherina Hess)

Sein Onkel erfand die V2-Rakete für die Nazis und brachte die Amerikaner auf den Mond: Christoph von Braun erzählt von seinem Leben zwischen Abgrund und Aufbruch.

Von Philipp Crone

Den Ort, an dem Wernher von Braun die Raumfahrt erfand und eine der schrecklichsten Waffen des Zweiten Weltkriegs, besuchte sein Neffe Christoph von Braun erst in diesem Sommer, nach 70 Jahren: Peenemünde auf Usedom - 1943 das modernste Technologiezentrum der Welt, in dem 2000 Ingenieure arbeiteten unter Anleitung von Wernher von Braun, und von dessen Startrampe 3000 V2-Raketen abgefeuert wurden, in Richtung England zum Beispiel.

Spätestens als Christoph von Braun bei der Mondlandung 1969 neben seinem Onkel stand, der das US-Apollo-Programm verantwortete, war klar, dass auch der junge Jurist sich mit neuen Technologien und Entwicklungen beschäftigen würde. Er promovierte über Weltraumrecht, als man die ersten Satelliten in eine Umlaufbahn schießen wollte und noch unklar war, was passiert, wenn ein russischer Satellit auf kanadisches Territorium fällt.

Von Braun wurde später Analyst bei Siemens, dafür zuständig, die technischen Entwicklungen der Zukunft zu erkennen. Fax? Nein, Mail. Zum Beispiel. Noch heute fällt es ihm schwer, über seinen Onkel zu urteilen, noch heute ist er Berater. In einem ist er seinem Onkel sehr ähnlich: Er hat klare Vorstellungen davon, was und vor allem welche Technologien die Zukunft auf der Erde prägen werden.

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Christoph von Brauns Onkel Wernher hat die V2 als Waffe für die Nazis entwickelt. Auch sein Neffe hat neue Technologien erforscht und sagt: "Wir haben fast immer gewusst, was als nächstes kommt."

Von Philipp Crone

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