Verkehr:Modell Rotkreuzplatz

Entschärfung von Kreuzungen soll in Neuhausen erprobt werden

"Vision Zero" - gemeint ist: kein einziger Verkehrstoter auf Münchens Straßen - heißt ein gemeinsames Antragspaket von CSU und SPD im Stadtrat, das mehr Verkehrssicherheit bringen soll und dem sich inhaltlich auch die Grünen angeschlossen haben. Das Kreisverwaltungsreferat soll innerhalb eines Jahres ein Programm dazu ausarbeiten. Kaum ist das Vorhaben bekannt, prescht der Bezirksausschuss Neuhausen-Nymphenburg vor: Einstimmig fordert er, die ersten beiden der insgesamt vier "Visionen" modellhaft am Rotkreuzplatz auszuprobieren. So könne der zentrale Platz des Viertels, Knotenpunkt von U-Bahn, Tram- und Buslinien und von zahlreichen Fußgängern und Radlern frequentiert, "ungefährlicher und lebenswerter" werden, argumentiert die SPD, die den Antrag eingebracht hat.

"Zero I" fordert die Entschärfung von Gefahrenpunkten, besonders an Kreuzungen, da sich dort die Wege verschiedener Verkehrsteilnehmer überschneiden. Sie sollen baulich sicherer für Radler und Fußgänger gestaltet, Ampelschaltungen und Straßenmarkierungen entsprechend angepasst werden. Zudem könnten Schilder die Auto- und Lkw-Fahrer an den Blick über die Schulter erinnern. "Zero II" schlägt das "Rundum-Grün" für Fußgänger und Radfahrer an Kreuzungen vor - in den USA bekannt als "scramble crosswalk" und in vielen Städten dort bereits praktiziert: Die Fußgänger haben an allen Ampeln Grün und können in alle Richtungen, sogar diagonal, über die Kreuzung marschieren. Gleichzeitig müssen alle Autofahrer warten, es gibt kein Gerangel um die Vorfahrt oder Kollisionen beim Abbiegen.

© SZ vom 26.06.2018 / son - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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