Verdi-Premiere:In drei Minuten zum hohen C

Lesezeit: 2 min

"Verrückt, lustig, unheimlich": Leonardo Caimi mit einer begeisterten Zuschauerin, die ihn bei der Premierenfeier beglückwünschte (Foto: Robert Haas)

Bei der Premiere von Giuseppe Verdis "Les Vêpres siciliennes" muss Ersatz-Tenor Leonardo Caimi mitten im Stück einspringen

Von Rudolf Neumaier, München

Bricht sich ein Fußballer das Schienbein, warten auf der Ersatzbank schon zwei Auswechselspieler, die auf seiner Position weiterkicken können. Bei Opernsängern verhält es sich etwas anders. Ihr Verletzungsrisiko mag halb so gering sein, der Job auf der Bühne aber wirkt mindestens doppelt so anstrengend wie der eines Mittelstürmers. Fällt einer mitten in der Aufführung aus, wird's kompliziert. Nikolaus Bachler hat vorgebaut. Für die Premiere von Giuseppe Verdis "Les vêpres siciliennes" in seinem Nationaltheater holte der Staatsintendant vorsichtshalber Ersatz. Es ist nicht so, dass Bachler vor Premieren mit dem Fieberthermometer von Solistengarderobe zu Solistengarderobe läuft und kontrolliert, welche Sänger gesundheitliche Probleme bekommen könnten. Doch wenn einer seiner Stars anmeldet, er verspüre ein leichtes, aber bedenkliches Ziehen in der Kehlkopfgegend, muss der Staatsopern-Chef dringend Vorkehrungen treffen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: