Starnberg/München:Welche Route darf's denn sein?

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Radler bei Buchendorf inmitten von Wiese, Feld und Wald. (Foto: Georgine Treybal)

Der MVV-Planer für Radfahrer, die schnell, gemütlich oder mit Familie unterwegs sind

Von Christiane Barth, Starnberg/München

Es gibt Geschichten, die lassen sich am besten auf dem See erzählen. Zumal sich Seen hervorragend dazu eignen, umrundet zu werden. Der Starnberger See zum Beispiel. Seit Kurzem gibt es den Radroutenplaner, den der Münchner Verkehrs- und Tarifbund (MVV) und das Gesundheitsreferat der Stadt München im April vorgestellt haben. Der Planer für München und Umgebung, der auch für den Landkreis Starnberg auf der Basis von Open-Street-Map-Daten eine Karte erstellt hat, spuckt gleich drei Vorschläge aus, wenn man Start- und Zielpunkt eingibt: die schnellste Route, die grüne Route und die Familienroute. Und die grüne Route ist es, die so viel Natur wie möglich verspricht - man ist also ganz nah dran an den Naturschätzen des Starnberger Sees und seiner Umgebung.

Für MVV-Geschäftsführer Alexander Freitag konnte es da keinen geeigneteren Ort als den Starnberger See geben, um vom Erfolg des Radroutenplaners zu berichten. "Etwa tausend Zugriffe haben wir derzeit pro Tag", sagte Freitag bei der schwimmenden Pressekonferenz auf der MS Bernried. Das zeige, dass die Kombination aus öffentlichen Verkehrsmittel und Radfahren gut ankommt. "Das Fahrrad ist die ideale Ergänzung zu öffentlichen Verkehrsmitteln", so Freitag.

Auf www.mvv-muenchen.de/rad kann man die gewünschte Strecke eingeben. Ist eine Route ausgewählt, erscheint der Weg auf der interaktiven Karte. Der MVV-Fahrplan liefert passende Tarifinfos. Doch damit ist es noch nicht getan: Der Routenplaner informiert auch über die eingesparten CO₂-Emissionen und die abgestrampelten Kalorien. Wer mit letzterer Zahl nicht viel anfangen kann, dem hilft eine weitere Auskunft, die zur süßen Sünde anregt: die Zahl der Schokoladenstückchen, die man verbraucht. Wer beispielsweise von Starnberg nach Tutzing radelt, ist laut Routenplaner etwa eine Stunde unterwegs, spart über zwei Kilogramm CO₂ ein und verbraucht sechs Stückchen Schokolade - da überlegt man schon mal, ob man das Seepanorama nicht ohne Frontscheibe genießt.

Der Routenplaner wird aber nicht nur für Freizeitfahrten genutzt. Der MVV-Geschäftsführer sieht auch einen Zusammenhang zwischen dem Erfolg des Services und der steigenden Nutzung des Rads im Alltag: "Durch Pedelecs wird das Fahrrad für Berufstätige interessanter." So auch im eigenen Betrieb. "In dieser Woche wurden wir als erstes Unternehmen in München und als erster Verbund deutschlandweit vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club als fahrradfreundliches Unternehmen ausgezeichnet", sagte Freitag. Zu den Kriterien zählten Fahrradstellplätze und Duschen vor Ort.

© SZ vom 24.07.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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