Starnberg/München:Unterwegs zu alten Freunden

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Landrat Karl Roth (rechts) und seine Begleiter am Münchner Flughafen kurz vor dem Abflug nach Taiwan. (Foto: Astrid Becker)

Nach achtjähriger Pause reist wieder eine Delegation um Starnbergs Landrat Karl Roth in den Partnerlandkreis Taipei-County in Taiwan.

Von Astrid Becker, Starnberg/München

"Ni Hao" beherrschen sie schon ganz gut, die Teilnehmer der Delegation rund um Landrat Karl Roth, die am Sonntag nach Taiwan aufgebrochen sind. Wie gut sie die Höflichkeitsfloskeln ihrer Gastgeber in Mandarin, dem Hochchinesischen, bereits aussprechen können, demonstriere der ein oder andere schon mal zur Einstimmung am Flughafen in München. Kein Wunder, "ni hao" bedeutet auf Deutsch "guten Tag".

Seit 1981 ist der Landkreis Starnberg mit dem Landkreis Taipei-County (New Taipei City) freundschaftlich verbunden. Im Jahr 1985 wurde die Partnerschaft dann ganz offiziell mit einer Urkunde besiegelt. Und seither gehört es zum guten Ton beider Seiten, sich im Wechsel immer wieder einmal einen Besuch abzustatten. Diesmal allerdings sind acht Jahre vergangen, bis sich eine Starnberger Delegation wieder auf die weite Reise nach Taiwan begeben konnte. Bereits für 2015 war sie ursprünglich geplant. Wegen der Flüchtlingskrise jedoch sagte sie das Landratsamt damals ab. Nun aber geht es los in Richtung Asien. Mit dabei sind neben Landrat Roth auch sein Stellvertreter Tim Weidner, die Kreisräte Oswald Gasser, Margarete Blunck, Matthias Vilsmayer, die Kraillinger Bürgermeisterin Christine Borst, die Verkehrsmanagerin Susanne Münster, die Regionalmanagerin Lena Hüttl, der stellvertretende Geschäftsführer der Gesellschaft für Wirtschafts- und Tourismusentwicklung im Landkreis Starnberg (Gwt), Klaus Goetzl, Kreiskämmerer Stefan Pilgram, die Fachbereichsleiterin Jugendarbeit, Erziehungsberatung und Sport im Landratsamt, Christine Geissler sowie die beiden Pressesprecher der Kreisbehörde, Barbara Beck und Stefan Diebl. Mit dabei sein wird auch der bekannte Violinist und Kulturpreisträger des Landkreises, Rudens Turku, der aber die Delegation erst in Taiwan treffen wird. Er hatte sich bereit erklärt, Meisterkurse an der Universität und an der High School von New Taipei City zu geben - und zusammen mit dem dortigen Symphonieorchester ein Konzert zu spielen, das für den Mittwoch, 11. April, dort anberaumt ist.

Die Reise, auf die sich die Starnberger am Sonntag begeben haben, wird für die meisten der Teilnehmer zehn Tage dauern. Sie beginnt mit einem offiziellen Teil, bei dem unter anderem das "German Institute" in Taipei besucht wird. Bei einem informellen Treffen mit dem dortigen Mayor Eric Liluan Chu will sich die Delegation über sozialen Wohnungsbau, Abfallbeseitigung und Tourismus austauschen. Zudem steht auch noch ein Besuch der Partnerschule des Landschulheims Kempfenhausen, San Ming High School, auf dem Programm. Nach diesen ersten vier Tagen bricht ein Großteil der Teilnehmer dann noch in Richtung Hualien im Osten der Insel Taiwan auf. Dieser Part der Reise ist, wenn man so will, eine private Rundreise, bei der aber ebenfalls ein paar offizielle Termine anberaumt sind - so etwa das Treffen mit dem Bürgermeister von Hualien Fu Kun Chi oder mit dem bekannten Künstler Kang Muxiang.

Verständigungsschwierigkeiten muss die Delegation allerdings nicht fürchten: Sie wird auf der gesamten Reise von Charlotte Han, der Präsidentin des Chinesisch-deutschen Kultur- und Wirtschaftsverbandes, begleitet, die perfekt Deutsch spricht. Ein paar Höflichkeitsfloskeln sollten die Teilnehmer dennoch beherrschen: "xie xie" (Danke) oder "dui bu qi" (Entschuldigung) zum Beispiel. Aber mit "ni hao" ist ja bereits ein guter Anfang gemacht. Für alles andere bleibt noch Zeit während des 16-stündigen Flugs in den Partnerlandkreis.

Die SZ wird die Delegation auf ihrer Reise begleiten und immer wieder aus Taiwan berichten.

© SZ vom 09.04.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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